Vor gut zwei Jahren war der kanadische Psychologe und Bestsellerautor Jordan Peterson in der ausverkauften Eventhalle The Hall in Dübendorf. Peterson, der durch seine kontroversen Äusserungen, besonders im Zusammenhang mit Geschlechterfragen, und sein international erfolgreiches Buch «12 Rules for Life» bekannt wurde, polarisiert seit Jahren.
Wie die NZZ nun berichtete, waren sechs junge Erwachsene im Alter von 20 bis 23 Jahren und ein Minderjähriger aus dem Raum Zürich und Winterthur nicht mit Petersons Ansichten einverstanden. Darum planten sie, ihren Protest gegen den Auftritt des Psychologen mit einem gezielten Akt der Sachbeschädigung zum Ausdruck zu bringen.
Am Vorabend des Vortrags, am 27. September 2022, begaben sie sich gegen 23 Uhr von Zürich nach Stettbach, um am Gebäude des Veranstaltungslokals Graffiti zu sprühen. Sie hinterliessen dort die Schriftzüge «Keine Bühne für Hass» und «Peterson: Fuck Off!» sowie ein Transgender-Symbol. Die Schriftzüge bedeckten eine Fläche von 2 mal 4 Metern und wurden in oranger und weisser Farbe aufgesprüht. Der Schaden an der Fassade und den Bodenplatten wurde auf mindestens 300 Franken geschätzt.
Busse von mehreren tausend Franken
Die Staatsanwaltschaft Winterthur/Unterland erliess Strafbefehle wegen Sachbeschädigung, die inzwischen rechtskräftig sind. Drei der Beteiligten, eine heute 22-jährige Person und zwei 24-jährige Personen, erhielten jeweils eine bedingte Geldstrafe von 40 Tagessätzen à 30 Franken sowie eine zusätzliche Busse von 300 Franken.
Die 22-jährige Person, die bereits vorbestraft ist, wurde mit einer längeren Probezeit von drei Jahren belegt, während die anderen beiden eine Probezeit von zwei Jahren erhielten. Darüber hinaus mussten alle Beteiligten 1000 Franken Verfahrenskosten bezahlen, was zu einer Gesamtstrafe von 1300 Franken für jede Person führte.
Warum die Gruppe erst zwei Jahre nach dem Vorfall mit den Strafen konfrontiert wurde und wie die Tat letztlich aufgeklärt wurde, bleibt unklar. Bekannt ist jedoch, dass bei der ältesten Person der Gruppe fünf Monate nach der Tat diverse Spraydosen sichergestellt wurden, woraufhin sie einen Tag in Haft verbrachte.
Peterson selbst hatte in der Zwischenzeit mit der Justiz in seiner Heimat Kanada zu kämpfen. Sein Berufsverband kritisierte seine Social-Media-Beiträge als erniedrigend und unprofessionell und forderte ihn auf, ein Coaching-Programm zu absolvieren. Peterson wehrte sich gerichtlich dagegen, scheiterte jedoch.
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