Seit Anfang März dürfen auf der Hauptsammelstelle in Dübendorf keine Abfälle mehr in Kehrichtsäcken entsorgt werden. Der Grund: In der Vergangenheit kam es wiederholt zu gefährlichen Situationen wegen unsachgemäss entsorgter Gefahrengüter, wie die Verantwortlichen kürzlich mitteilten.
Letztes Jahr etwa habe die Feuerwehr wegen eines plötzlich auftretenden starken Gasgeruchs ausrücken müssen, erinnert sich Roland Keller, Leiter Recycling und Entsorgung der Stadt Dübendorf. Im September 2022 kam es gar zu einem Brand in der Sperrgutpresse.
Der Vorfall ereignete sich laut Keller mutmasslich durch eine Lithiumbatterie. «Der Brand verlief glimpflich, aber gerade falsch entsorgte Batterien sind extrem gefährlich und lassen sich nicht einfach mit Wasser löschen, wenn sie sich entzündet haben.»
Heimtückische Lithiumbatterien
Lithiumbatterien sorgten regelmässig für Brände in Entsorgungsstellen, weiss Keller. So etwa vor rund fünf Jahren in einer Recyclinganlage in Wallisellen. Der Brand, der auch die Stadt Dübendorf in stinkenden Rauch hüllte, machte einen Grosseinsatz der Feuerwehr nötig.
«Heimtückisch ist, dass sich beschädigte Batterien oft nicht sofort entzünden.» Wenn das an einem Wochenende passiere, bestehe die Gefahr für einen grösseren Brand – mit entsprechenden Folgen für Menschen und die Liegenschaften in der Nachbarschaft.
Und so müssen Nutzer der Hauptsammelstelle die potenziellen Gefahrengüter offen vorlegen, damit die Mitarbeiter ein Auge darauf werfen können. Denn längst sind es nicht nur Batterien, die ein Sicherheitsrisiko darstellen, wie Keller sagt.
Er berichtet von einem Kunden, der sein Gartenhäuschen geräumt hat. In zwei 110-Liter-Säcken hatte er: Insektizide, Pestizide, Farbe und Gaskartuschen. «Dinge wie ein halb voller Düngersack oder Enteiser landen beim Räumen halt schnell mal in einem Abfallsack.» Das sei nicht nur schlecht für die Umwelt, sondern stelle auch eine Gefahr dar für die Mitarbeiter der Sammelstelle.
Ein Trickli der Hausbesitzer
Weil die Kontrolle von Abfallsäcken mit viel Aufwand verbunden ist, werden in der Sammelstelle auch keine herkömmlichen Haushaltabfälle mehr angenommen. Denn es hatte sich eingebürgert, dass gewisse Hauseigentümer ihren Müll auf diese Weise entsorgten, weil sie sich nach der Einführung der Containerpflicht in der Stadt keinen eigenen Container anschaffen wollten. «Für herkömmlichen Abfall, der im Haushalt anfällt, ist die Müllabfuhr zuständig», sagt Keller. «Die Sperrgutmulde ist, wie der Name es schon sagt, für alle sperrigen Abfälle.» Letztlich sei das auch eine Frage der Kapazität.
Negative Rückmeldungen habe es auf die Änderungen kaum gegeben, sagt der Leiter Recycling und Entsorgung. «Wir hatten eine relativ lange Übergangsfrist seit August letzten Jahrs. Und wenn man es den Leuten erklärt, dann verstehen sie die Massnahme auch.»
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