«Thomas Winter hat seit 1980 mit seinem grossen Wissen und sehr effizientem Handeln in der Natur in und um Dübendorf Gewaltiges erreicht», kündigte Stadtpräsident André Ingold (SVP) den Preisträger Dübendorfer des Jahres an.
So sei der heute 70-Jährige massgeblich für die Gestaltung Raubbüel, Schulhaus Gfenn, Heidenriet, Allmend Stettbach und Geeren verantwortlich. «Diese Gebiete zeigen sein Wirken heute noch eindrücklich.»
Erwähnenswert sei auch sein soziales Engagement – stets hätte sich Winter darum bemüht, alle Bevölkerungsgruppen in das Wirken in der Natur einzubeziehen. «1982 gründete er Öko- und Umweltteams mit Langzeitarbeitslosen für die Stadt Dübendorf», führte Ingold aus. «Über 50 Bio- und Ökohabitate konnten mit diesem Arbeitsprogramm in Dübendorf renaturiert oder revitalisiert werden.»
Als die effektivste flächengreifende Massnahme zählte der Stadtpräsident das 1980 von Winter erstellte Leistungsreglement auf: «Landwirte oder Vereine, die Erhaltungs- und Entwicklungspflege ausführen, werden damit fair entschädigt.»
Der ehemalige Geschäftsleiter der Stiftung Wirtschaft und Ökologie (SWO) zeigte sich sehr gerührt, als er die Auszeichnung überreicht bekam. Er liess die Anwesenden an einer frühen Kindheitserinnerung teilhaben, die er als Schlüsselmoment für sein Engagement bezeichnete.
«Als 1962 ein arktischer Winter herrschte, musste ich als Neunjähriger miterleben, wie Hasen, Hermeline und andere Wildtiere aufgrund der aussergewöhnlichen Schneebedingungen sterben mussten.» Während er dies erzählte, versagte Thomas Winter kurz die Stimme. Noch heute scheint ihn diese Erinnerung sehr mitzunehmen.
Während der nächsten sechs Wochen habe er dann mit einem Schlitten altes Brot von der Bäckerei Hegnau zu den Wildtieren gebracht, um sie zu füttern. Und zu verhindern, dass noch mehr Wildtiere sterben mussten. «Mit der Zeit schienen mich die Tiere zu erkennen», erzählte er mit Tränen in den Augen.
Kulturpreis geht an einen Verein
Der Preis in der Sparte Kunst und Kultur ging für einmal nicht an eine Einzelperson: «Mit grossem Respekt darf ich den Dübi-Award dem Verein Jazz in Dübendorf überreichen», freute sich Laudator und Gemeinderatspräsident Roger Gallati (FDP).
In den vergangenen 42 Jahren habe der engagierte Verein 543 Auftritte von Jazzkünstlern und Jazzbands organisiert. Dabei hätten die Verantwortlichen immer wieder neue Formate kreiert, wie etwa «Pasta und Piano».
«Der Verein Jazz in Dübendorf hat eine verbindende Kraft und prägt damit unsere Gemeinschaft», resümierte Gallati. Der Preis ginge deshalb an alle Vereinsmitglieder, Fördermitglieder, Gönner und Namensgeber, «aber natürlich allen voran an die sechs Mitglieder des Vorstands, welche diese einmalige und eindrückliche Leistung ehrenamtlich erbracht haben.»
Mit dem Sportpreis wurde Sarah Schmid geehrt. Eine Leichtathletin, die trotz ihrer erst 20 Jahre auf eine langjährige Karriere zurückblicken kann. «Schon in sehr jungen Jahren kam Sarah Schmid von der Mädchenriege zum Leichtathletik-Club Dübendorf (LCD) und begann dort ihre Karriere in der Trainingsgruppe der U12», erzählte Laudator Axel Lamparsky.
Als Trainer beim LCD durfte er auch Sarah Schmid einige Jahre begleiten. Schon bald hätte sich ihr Talent für die Wurfdisziplinen gezeigt. «Besonders begeistern konnte sie sich für das Kugelstossen und das Diskuswerfen, was bis heute ihre Lieblingsdisziplinen und ihre grosse Leidenschaft geblieben sind.»
Nach zahlreichen Medaillengewinnen und Podestplätzen an Schweizer Einzel-Meisterschaften in den verschiedenen Altersstufen durfte sie 2023 die Schweiz an der U20-WM in Jerusalem vertreten.