Die Zürcher Kantonalbank (ZKB) baut bis 2030 alle ihre Filialen um. Schalter im eigentlichen Sinne wird es dann keine mehr geben.
Als Beispiele für die neuen Filialen dienen die bereits eröffneten Standorte in Stettbach und Winterthur, wie die Bank am Montag mitteilte. Schalter gibt es dort keine mehr, dafür einen grossen Empfangsbereich mit Kaffeebar und Beratungszonen.
ZKB-Mitarbeitende helfen beim Geld abheben
Kundinnen und Kunden, die Bargeld holen möchten, werden jedoch trotzdem bedient, hiess es bei der ZKB auf Anfrage. Sie können sich bei einem Mitarbeiter oder einer Mitarbeiterin melden, die dann zur Unterstützung an den Bankomaten mitkommt.
Wer Bargeld brauche, werde das in der ZKB auch weiterhin erhalten, selbst wenn die Kontokarte vergessen gegangen sei, betonte der ZKB-Sprecher. Eine Terminvereinbarung brauche es dafür nicht.
Die SVP hatte Ende 2022 einen Vorstoss im Kantonsrat eingereicht, weil sie befürchtete, dass sich die ZKB vollständig aus dem Bargeldverkehr verabschiedet. «Unsere älteren Mitbürger» würden aber oft nicht bargeldlos bezahlen können oder wollen, hiess es darin.
Dies sei zu respektieren und von der Staatsbank bei der Gestaltung ihres Angebots zu berücksichtigen, forderte die SVP. Debattiert wurde der Vorstoss bis jetzt noch nicht.
E-Banking statt Schalter
Klassische Schalterdienstleistungen werden seit Jahren immer seltener nachgefragt. Bargeld wird, falls überhaupt noch, meist am Bankomaten bezogen. Dinge, die früher am Schalter erledigt wurden, laufen heute über das E-Banking.
Den frei werdenden Platz füllt die ZKB an zahlreichen Standorten mit «Eventzonen». Die Bank wolle dort dann Anlässe und Workshops durchführen, etwa zum Thema Einstieg in die digitale Bankenwelt, teilte sie in ihrer Mitteilung mit.
Die Umbauten werden in Phasen erfolgen und von 2024 bis voraussichtlich 2030 dauern. Die ZKB investiert dafür über die nächsten Jahre einen tiefen dreistelligen Millionenbetrag. Die ZKB führt derzeit noch 50 Filialen. Ein Dutzend Standorte wurden in den letzten Jahren geschlossen, weil sie zu wenig frequentiert wurden.