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Zeitungen in Papier: Noch immer sind sie wichtig, aber der Rohstoff ist so teuer wie noch nie. Foto: Archiv

Zürcher Oberland Medien AG

Wenn der Papierpreis so richtig einschenkt

Das Oberländer Medienhaus blickt auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr zurück. Es hätte aber ein noch viel Besseres sein können.

Zeitungen in Papier: Noch immer sind sie wichtig, aber der Rohstoff ist so teuer wie noch nie. Foto: Archiv

Veröffentlicht am: 24.04.2023 – 12.58 Uhr

Bereits während der Corona-Pandemie nahm der Papierpreis ständig zu. Der Ukraine-Krieg hat diese Entwicklung noch weiter befeuert; die Situation hat sich für alle Verlage ins Extreme zugespitzt. Das spürte logischerweise auch die Zürcher Oberland Medien AG, die im letzten Jahr über eine halbe Million Franken mehr fürs Zeitungspapier und auch für den Vertrieb der gedruckten Produkte aufwenden musste. Kosten, die so nicht vorhersehbar waren, auch bei pessimistischer Sichtweise nicht.

Preissteigerung um 130 Prozent

Das Betriebsergebnis (Ebit) der Zürcher Oberland Medien (ZOM) AG beträgt für das letzte Jahr 35'000 Franken, 585’000 Franken unter dem Vorjahreswert, die Ebitda-Marge beläuft sich auf 2,2 Prozent. «Die budgetierten Ziele wären also erreicht worden, wenn sich diese unvorhergesehene Preissteigerung, insbesondere beim Papier, um über 130 % innert Jahresfrist nicht ergeben hätte», schreiben Verwaltungsratspräsidentin Karin Lenzlinger und CEO Dani Sigel im kürzlich erschienenen Jahresbericht.

Erste Dividende seit drei Jahren

Einen guten Teil zum positiven Unternehmensergebnis von 1,8 Millionen Franken beigetragen hat auch der Verkauf des Areals Pestalozzistrasse in Wetzikon. An der Generalversammlung der ZOM AG vom 12. Mai im Garten-Center der Ernst Meier AG in Dürnten wird den Aktionärinnen und Aktionären erstmals seit drei Jahren wieder eine Dividende von 40 Franken pro Aktie beantragt.

Ein gutes erstes Jahr hat der neue «Glattaler»/«Volketswiler» hinter sich, die Wochenzeitung für Dübendorf, Volketswil, Fällanden und Schwerzenbach. Zu Jahresbeginn wurde die Wochenzeitung neu lanciert und hat sich seither sehr gut etabliert. Zusammen mit den fünf «Regio»-Ausgaben liefern die Wochenzeitungen einen soliden positiven Deckungsbeitrag von 676’000 Franken. Auch der «Tößthaler» trägt zum fünften Mal hintereinander zum positiven Ergebnis bei.

Wieder höhere Inseraterlöse

Die Print-Flaggschiffe «Zürcher Oberländer» und «Anzeiger von Uster» leiden zwar unter rückläufigen Abonnentenzahlen, aber tragen noch immer den grössten Teil zum Unternehmensergebnis bei. Gesteigert werden konnten nach den schwierigen Vorjahren die Inseraterlöse. Im Vergleich zum Vorjahr nahmen sie um 6 Prozent zu, wobei der Onlinebereich allein sogar um 40 Prozent gewachsen ist und nun 5 Prozent vom Total ausmacht, wie im Geschäftsbericht weiter zu lesen ist.

Grund zur Freude geben die Zugriffszahlen auf zueriost.ch. Während die Seitenaufrufe um 44 Prozent auf 1,2 Millionen pro Monat gesteigert werden konnten, hat die Zahl der «Unique Clients», also der Nutzerinnen und Nutzer, sogar um über 100 Prozent auf über 260’000 pro Monat gesteigert werden können.

Die digitalen Abonnemente auf zueriost.ch haben im letzten Jahr hingegen noch keine grosse Rolle gespielt. Seit die Zürcher Oberland Medien AG konsequent auf eine «harte Paywall» setzt – also sämtliche Inhalte kostenpflichtig sind –, zeigen sich erste Erfolge: Die Zahl der digitalen Abonnemente wächst zwar langsam, aber kontinuierlich.

Umzug auf Jahresbeginn

Alles andere als langsam wächst das neue ZO-Haus in Wetzikon, oder besser: Es ist gewachsen. Denn seit einiger Zeit ist der Rohbau fertig, und der Innenausbau ist in vollem Gang. Die Vermietung der 60 neuen Wohnungen sei erfreulich angelaufen, schreibt Karin Lenzlinger weiter. Auf Anfang 2024 ist der Bezug der Wohnungen und der Gewerberäume geplant – und auch die ZOM AG zügelt dann wieder dorthin, wo sie herkommt.

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