Kurz vor Schluss trifft Andreas Gojanaj für Fällanden zum 1:1. Es ist das erste Tor nach 340 Minuten und der erste Punkt nach zuletzt sechs Niederlagen in der Drittliga-Gruppe 3. Der Neuling konnte damit im Derby gegen Volketswil zumindest ein kleines Lebenszeichen im Kampf um den Klassenerhalt setzen.
«Das ist ein gewonnener Punkt – und ganz wichtig für die Moral», sagt Trainer Giuseppe Mazzarelli, der bei den Fällandern nach dem überraschenden Aufstieg übernommen hatte. Er hat bereits im Spiel davor einen Schritt in die richtige Richtung gesehen und ist überzeugt: «Im Team ist ein Mentalitätswandel im Gange.»
Dennoch ziert der FCF vor dem letzten Spiel in der Vorrunde – ausgerechnet gegen Leader Witikon – weiter das Tabellenende.
Die Mission «Ligaerhalt» dürfte für die Fällander ein schwieriges Unterfangen bleiben. «Wir müssen einfach fokussiert bleiben», fordert der ehemalige Profi Mazzarelli. Dabei blendet er bewusst die aktuelle Tabelle aus. Nötig sei vielmehr eine langfristige Planung bei diesem jungen Team. «Wir sind mitten im Prozess», sagt er.
Dämpfer nach dem Coup
Für Fällandens Gegner Volketswil ist das Remis sogar ein empfindlicher Rückschlag. Der FCV hatte vor Wochenfrist mit einem Sieg über das führende Witikon die Meisterschaft spannend gemacht.
Durch die jüngsten Punktverluste fiel er auf Platz 4 zurück. Vor allem ist der Rückstand auf die Stadtzürcher wieder auf fünf Punkte angewachsen.
Trainer Antonio Limata hatte schon im Vorfeld vor «einem schwierigen Gegner» gewarnt. Vergeblich. Und seine Vorgabe ans Team, aus den letzten vier Partien ebenso viele Siege einzuholen, ist dahin.
Die Volketswiler patzten wiederholt gegen vermeintlich schwächere Gegner. Die bisherigen Niederlagen setzte es gegen Unterstrass 2 (0:2) und Neumünster (1:2) ab. Dafür stehen die Volketswiler erneut in der 4. Runde des FVRZ-Cups, wo sie am Donnerstag den Zweitliga-Klub Wiedikon fordern.
Mit diesen Leistungsschwankungen dürfte es aber schwierig werden, Witikon und Küsnacht über die ganze Saison hinweg im Aufstiegskampf fordern zu können. Insgesamt ist FCV-Coach Limata aber mit der Entwicklung seines Teams zufrieden. Er streicht das Potenzial und die hohe Trainingspräsenz heraus. «Wir konnten in den letzten zwei Jahren einige junge Spieler nachziehen», sagt er.
Limata selbst hatte bei seinem Amtsantritt im Spätherbst 2022 nach einer sportlichen Baisse vorerst für drei Wochen zugesagt – und ist immer noch in Volketswil. Er sagt: «Ich bin um Nachhaltigkeit bemüht.»