Dass es dem FC Dübendorf derzeit an Moral und Kampfgeist nicht fehlt, bewies er auch gegen Dardania St. Gallen. Da hatte er einen Zweitore-Rückstand aufgeholt und kassierte kurz vor Schluss beinahe aus dem Nichts das dritte Gegentor.
Doch ans Aufgeben dachten die Dübendorfer mitnichten. Sie legten noch einmal alles in die Waagschale, und ganz am Ende, als selbst Keeper Labinot Bytyci mitstürmte, wurden sie dafür belohnt. Eldin Omerovic schlug eine allerletzte Flanke in den Strafraum und Denis Dzepo, der bullige Angreifer, köpfte zum 3:3 ein.
Unter diesen Umständen könne er mit dem Punkt natürlich leben, sagte Shaip Krasniqi. Gleichzeitig bedauerte er, dass sein Team «gegen den bisher schwächsten Gegner» trotz spielerischer Überlegenheit nicht imstande gewesen war, drei Punkte zu ergattern. «Wir waren zuweilen etwas ungestüm und haben zu wenig Geduld gezeigt», monierte der FCD-Coach.
Nach Fehler früh in Rücklage
Schon früh hatte sich angedeutet, dass es für die Dübendorfer gegen die stark abstiegsgefährdeten St. Gallern kein Spaziergang werden würde. Der FCD übernahm zwar sogleich das Kommando und machte weit mehr für das Spiel als das wie gewohnt betont zurückhaltend agierende Heimteam. Für allzu viel Gefahr sorgte er dabei aber nicht.
Dafür leistete sich Omerovic nach einer guten Viertelstunde einen Ballverlust, den Dardania nutzte und dank eines überzeugten Torabschlusses in Führung ging. Und nur wenige Minuten später zeigten die St. Galler nach einem weiteren Ballverlust der Dübendorfer, dass sie sehr wohl über Qualitäten verfügen. Sie spielten den Konter nämlich gekonnt aus und erhöhten mit einem abgelenkten Schuss auf 2:0.
Der FCD liess sich davon aber nicht verunsichern und drückte umso mehr aufs Gaspedal. Und nachdem Shahid Malhis im Strafraum gefoult worden war, verkürzte Delil Ferati noch vor der Pause per Penalty.
Viele Chancen verpasst
Die Gäste blieben auch in der zweiten Hälfte spielbestimmend und schafften bald den Ausgleich, als Dzepo eine Vorlage von Omerovic per Kopf verwandelte. Danach aber verpasste es der FCD, die Partie ganz zu seinen Gunsten zu wenden. Cadima Lusiola reüssierte ebenso nicht wie Dzepo und die beste Möglichkeit von allen vergab Malhis, der eine Flanke von Ricardo da Silva neben das Tor setzte.
Wenige Minuten vor Schluss wurden die Dübendorfer für ihre Versäumnisse prompt bestraft, als ein St. Galler nach einem eigentlich bereits geklärten Eckball aus der Drehung wunderbar ins Lattenkreuz traf. Doch die Dübendorfer hatten noch einmal eine Antwort bereit – und zwar mit der buchstäblich letzten Aktion des Spiels, das unmittelbar nach dem Tor abgepfiffen wurde.