Der EHCD kann seinen Aufbau fortführen

Vor Jahresfrist war die Liste der Abgänge noch lang gewesen beim EHC Dübendorf – 14 Spieler verliessen damals den Klub nach dem Abstieg aus der MHL.

Nun haben die Glattaler vor rund einem Monat den direkten Wiederaufstieg geschafft, und unterdessen ist klar: Das Team bleibt grossmehrheitlich zusammen. Selbstverständlich ist das nicht, wie das Beispiel des ebenfalls aufgestiegenen EHC Wetzikon zeigt, der vor wenigen Tagen gleich 15 Abgänge kommunizieren musste.

In Dübendorf sind es nun fünf Spieler, die den Schritt zurück in die höchste Amateurliga nicht mitgehen. Mit den Verteidigern Sergio Piai und Scott Halberstadt sowie Stürmer Damon Puntus sind drei davon routinierte Feldspieler mit MHL-Erfahrung, wobei Piai bereits den grössten Teil der Aufstiegssaison wegen einer Schulterverletzung verpasst hatte.

Verlassen haben den Klub auch die beiden Torhüter Raphael De Boni und Marvin Kortin – Letzterer war kurz vor den Playoffs eingesprungen, nachdem sich der EHCD von Ersterem aus disziplinarischen Gründen getrennt hatte.

Auch die ersten Zuzüge sind bereits unter Dach und Fach – wobei es sich nicht um völlig neue Gesichter handelt. Mit Sebastian Steiner und Nino Bolliger haben zwei Lions-Nachwuchskräfte, die in der letzten Saison mit B-Lizenz in Dübendorf gespielt hatten, Verträge erhalten. Steiner gehörte nicht nur aufgrund seiner Körpergrösse zu den auffälligsten Figuren der letzten Saison, sondern war mit 10 Skorerpunkten in 17 Partien auch die produktivste Lions-Leihgabe.

Dass die Lions-Organisation den Dübendorfern auch nach dem Wiederaufstieg in die MHL Nachwuchsspieler zur Verfügung stellt, ist bereits beschlossene Sache. Absehbar ist deshalb, dass beispielsweise Andrin Rüedi erneut öfter im EHCD-Dress auflaufen wird – er sorgte mit seinen Aktionen und seiner guten Technik immer wieder für Torgefahr.

Zudem sind während der Saison punktuelle Verstärkungen von den GCK Lions aus der Swiss League denkbar. «Unser Partner hilft und unterstützt uns», sagt EHCD-Sportchef Urs Wüst. «Der Kern ist da, das Umfeld stimmt auch», findet er.

Tatsächlich kann der EHCD die nach dem Abstieg begonnene Aufbauarbeit fortführen – die eine oder andere Verstärkung mit MHL-Erfahrung dürfte aber noch nötig sein. Das sieht auch Wüst so. Er spricht von drei Positionen, die er mit «Spielern, die gut in dieser Liga bestehen können», ausfüllen möchte. Der Fokus dürfte dabei auf Verteidigern liegen.

Und auch auf der Torhüterposition ist ein Platz frei neben dem erst bald 21-jährigen, aber um einen Aufstieg und eine Saison an Erfahrung reicheren Noah Paixao. Ob der EHCD erneut auf ein junges Duo setzt oder Routine höher gewichtet, bleibt abzuwarten – und ist auch nicht die einzige Fragestellung. Wüst sagt: «Es geht auch darum, unseren Top-Teamspirit zu bewahren, indem wir die richtigen Spieler integrieren.»

Weiterhin offen ist, wer neben Cheftrainer Reto Stirnimann die Nachfolge von Assistenzcoach Paul Berri antritt. Es gibt einen Kandidaten, aber noch keine Unterschrift.