Nach dem Nachtragsspiel gegen Widnau unter der Woche hatte Shaip Krasniqi trotz der Niederlage grosse Töne gespuckt. «Wir werden Schaffhausen bezwingen», prophezeite der Dübendorfer Coach vor dem Duell gegen den überlegenen Tabellenführer, der in dieser Saison erst eine Partie verloren hat. Es sollte anders kommen.
Nachdem der FCD schon im Hinspiel und im Cup den Kürzeren gezogen hatte, stellte die SV Schaffhausen auch im dritten Saisonduell eine zu hohe Hürde dar und siegte klar 5:1. Krasniqi sah die Überlegenheit des Gegners denn auch ein. «Sie sind wirklich stark und haben einmal mehr bewiesen, warum sie da oben stehen», sagte er anerkennend.
Des Trainers Zuversicht war schon vor der Partie Skepsis gewichen. Wegen diverser Absenzen musste Krasniqi nämlich gleich auf mehrere wenig erfahrene Akteure setzen und vor allem in der Verteidigung mächtig umstellen. Das ging gegen den designierten Aufsteiger gerade einmal zehn Minuten lang gut. Dann brachten die Dübendorfer nach einer Ecke den Ball nicht aus der Gefahrenzone und mussten das erste Tor hinnehmen.
Hoffnung nach dem Tor
In der Folge hielt der FCD zwar wacker dagegen, den Gegner in Verlegenheit zu bringen, gelang ihm aber kaum einmal. Das in der Offensive stets gefährliche Heimteam erwies sich nämlich auch in der Abwehr als sattelfest. Lange Zeit kam der Ball einzig bei Schüssen aus der Distanz oder Standards von der Seite in die Nähe des Schaffhauser Tors. Und auch im Abschluss gab sich die «Spielvi» keine Blösse.
Schon die nächsten beiden vielversprechenden Gelegenheiten wusste sie zu nutzen. Erst traf Topskorer Lukas Zwahlen, als er – aus allerdings stark offsideverdächtiger Position – auf FCD-Keeper Labinot Bytyci losstürmen konnte, und nur wenig später war der einstige Junioren-Nationalspieler Enrico de Nobile Berglas nach einem langen Befreiungsschlag erfolgreich.
Dübendorf gab sich aber noch nicht geschlagen und schöpfte noch vor der Pause wieder Hoffnung, als Shahid Malhis einen gelungenen Spielzug zum 1:3 abschloss.
Der Leader ist abgeklärt
Im zweiten Abschnitt wirkten die Gäste etwas sicherer und vermochten die Partie noch eine Weile offenzuhalten. Dem Anschlusstor kamen sie allerdings nie nahe.
Stattdessen kassierten sie nach einer Stunde den vierten Gegentreffer. Zwar steckten sie auch nach diesem nicht auf, und Delil Ferati hätte beinahe noch einmal verkürzt. Doch scheiterte er am gegnerischen Torhüter, der seinen Fehler, mit dem er dem FCD die Chance erst ermöglicht hatte, mit einer starken Abwehr wieder gutmachte.
Danach spielte der Leader zu abgeklärt, als dass die Dübendorfer noch einmal hätten Lunte riechen können, und in der Nachspielzeit setzte er nach einem weiteren zügigen Konter gar noch einen drauf.
SV Schaffhausen - Dübendorf 5:1 (3:1). – Tore: 10. Bolli 1:0. 28. Zwahlen 2:0. 34. De Nobile Berglas 3:0. 40. Malhis 3:1. 58. De Nobile Berglas 4:1. 94. De Nobile Berglas 5:1.