Manch einer hätte das dem FC Dübendorf wohl nicht zugetraut. Da befindet sich dieser nach drei Niederlagen in Folge vermeintlich ohnehin in der Negativ-Spirale, und dann läuft im Interregio-Kellerduell gegen Weesen lange Zeit auch noch alles schief.
Der FCD gerät früh in Rückstand, vergibt Chancen, muss einen zweiten Treffer hinnehmen und ist kurz vor der Pause gar weder vom Penaltypunkt noch allein vor dem Tor erfolgreich.
Doch lassen die Dübendorfer angesichts derartigen Ungemachs die Köpfe hängen? Nein. Sie zeigen sich nach dem Seitenwechsel deutlich verbessert, drehen die Partie innert Kürze und geben den 3:2-Vorsprung bis zuletzt nicht mehr her.
Die Mannschaft hat gezeigt, dass sie sowohl den Charakter als auch die Qualität hat.
Shaip Krasniqi, Trainer FC Dübendorf
«Die Mannschaft hat gezeigt, dass sie sowohl den Charakter als auch die Qualität hat», frohlockte FCD-Coach Shaip Krasniqi. «Und zwar nicht nur, um in dieser Liga mitzuhalten, sondern auch, um Spiele zu kehren.»
Gegner hat zu viel Raum
Zunächst war die Leistung der Dübendorfer allerdings ernüchternd gewesen. Sie gewährten den Gästen reichlich Platz und schienen nicht vollumfänglich bei der Sache zu sein – beispielsweise beim frühen 0:1, einem sehenswerten Distanzschuss, dem gleich zwei Unachtsamkeiten vorausgingen.
Obwohl die St. Galler auch danach das bessere Team waren, kamen auch der mitunter ungestüm zu Werke gehende FCD zu Möglichkeiten. Cadima Lusiola etwa vergab nach einer guten halben Stunde aus kurzer Distanz den Ausgleich.
Stattdessen erhöhte Weesen das Skore wenig später per Penalty, den Evripidis Blantas mit einem Foul verursacht hatte.
Noch vor dem Seitenwechsel hätte das Heimteam verkürzen müssen. Doch zuerst verschoss Denis Dzepo einen an Aron Santos verschuldeten Elfmeter, und danach scheiterte Lusiola allein auf weiter Flur am gegnerischen Keeper.
Trotz alledem war Krasniqi zur Pause weit davon entfernt, die Hoffnung zu verlieren. Wenn sie konsequenter gegen den Ball spielten, sei die Partie noch zu drehen, habe er zu seinen Jungs gesagt, so der FCD-Trainer. Und das habe er nicht einfach so dahergeredet. «Sondern ich war zu 1000 Prozent überzeugt davon.»
Doppelschlag entscheidet
Und tatsächlich: Die Dübendorfer Spieler zahlten ihrem Trainer das Vertrauen zurück. Beflügelt vom schnellen Anschlusstor, das Delil Ferati auf Penalty erzielte, spielte sich der FCD in einen kleinen Rausch. Er schnürte die Gäste in deren Platzhälfte ein und zeigte sich nun auch im Abschluss kaltblütig. Nachdem erst Dzepo den Ausgleich noch verpasst hatte, liess sich der von ebendiesem lancierte Ferati die Chance nicht mehr entgehen.
Und nur eine Minute später brachte der zur Pause eingewechselte Shahid Malhis Dübendorf mit einem Sonntagsschuss gar in Führung. Und obschon er bei seinen Gegenstössen in der Folge ein wenig die Cleverness vermissen liess, verwaltete der zuletzt verständlicherweise tief stehende FCD diese bis zum Schlusspfiff ziemlich souverän.
Dübendorf - Weesen 3:2 (0:2). – Tore: 10. Riccardi 0:1. 42. Norelli (Foulpenalty) 0:2. 49. Ferati (Foulpenalty) 1:2. 67. Ferati 2:2. 68. Malhis 3:2.