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Abtwil nMattias Gröli gegen nDelil Ferati

Delil Ferati und der FC Dübendorf haben die Hürde Abtwil-Engelburg (Mattias Gröli) im Hinspiel übersprungen. Foto: David Kündig

Klarer Sieg im Hinspiel

Dübendorf mit einem Bein oben

Der FC Dübendorf hat sich eine hervorragende Ausgangslage für den Aufstieg in die 2. Liga interregional verschafft. Von einer Vorentscheidung mochte aber niemand sprechen.

Delil Ferati und der FC Dübendorf haben die Hürde Abtwil-Engelburg (Mattias Gröli) im Hinspiel übersprungen. Foto: David Kündig

Veröffentlicht am: 18.06.2023 – 18.46 Uhr

Ob es an der Müdigkeit lag? Oder an der drückenden Hitze? Oder an beidem? Euphorie kam bei den Dübendorfern nach dem deutlichen 3:0-Sieg gegen Abtwil-Engelburg im Hinspiel der Playoffs um den Aufstieg in die interregionale 2. Liga jedenfalls nur begrenzt auf. Spieler und Staff klatschten sich ab, und auf einigen Gesichtern war mit etwas gutem Willen ein entspanntes Lächeln auszumachen.

Damit hatte es sich dann aber auch schon. Jubel brandete unter den Akteuren einzig auf, als Coach Luca Ferricchio verkündete, dass das Training am Montagabend gestrichen sei.

Weder mit Müdigkeit noch mit den hohen Temperaturen habe diese nüchterne Reaktion etwas zu tun, sagte Ferricchio. Das sei ganz einfach Realismus. «Schliesslich haben wir heute noch gar nichts gewonnen.»

Ein widerspenstiger Gegner

Und auch der zurücktretende Ali Hoti, der das wegweisende erste Tor erzielt hatte, wollte von einer Vorentscheidung nichts wissen. Seinen letzten Auftritt vor heimischem Publikum hätte er sich zwar schöner nicht wünschen können, sagte die langjährige Teamstütze. «Aber im Fussball weiss man nie.»

Mattias Gröli gegen Dübendorfs Ali Hoti
Ali Hoti (rechts) krönte sein letztes FCD-Heimspiel der Karriere mit dem wichtigen 1:0. Foto: David Kündig

Die Dübendorfer tun in der Tat gut daran, sich nicht in falscher Sicherheit zu wiegen. Derart schwach, wie das Resultat glauben macht, waren die Gäste nämlich mitnichten. Der FCD tat sich jedenfalls lange Zeit schwer mit den aufsässigen und körperlich robusten St. Gallern. Ferricchio, der schon im Vorfeld vor dem Gegner gewarnt hatte, vermochte dies aber nicht zu überraschen. «Wir wussten, dass sie kompakt stehen und auf unsere Fehler warten würden.»

Wir hatten keinen Rhythmus und haben entgegen unserem Vorhaben immer nur durch die Mitte gespielt.

Dübendorf-Trainer Luca Ferricchio

Trotzdem hätte João Pereira die Nerven seiner Teamkollegen und der Zuschauer – immerhin gegen 400 Personen hatten einen Besuch im Zelgli dem Badespass im Schwimmbad vorgezogen – früh beruhigen können. Doch schoss der FCD-Stürmer erst mit einem Schlenzer links und wenig später aus ebenso aussichtsreicher Position rechts am Tor vorbei.

Danach flaute die Partie für einige Minuten ab, ehe erst Delil Ferati eine Hereingabe verpasste und danach ein Versuch Ricardo Da Silvas noch abgefälscht wurde. Insgesamt aber war es eher mager, was das zuletzt so formstarke Heimteam bis zur Pause zustande brachte. «Wir hatten keinen Rhythmus und haben entgegen unserem Vorhaben immer nur durch die Mitte gespielt», kritisierte Ferricchio.

Trainer von Dübendorf Luca Ferricchio
Dübendorf-Trainer Luca Ferricchio fand trotz dem Sieg kritische Worte. Foto: David Kündig

Nach dem Seitenwechsel agierten die Dübendorfer sogleich variantenreicher. Der eingewechselte Cadima Lusiola hätte schon nach wenigen Sekunden treffen können, vergab aber aus kurzer Distanz. Besser machte es kurz darauf Ali Hoti, der mit dem zweiten Nachschuss das erlösende 1:0 für den FCD markierte.

Und wiederum nur wenig später wurde der agile Lusiola im Strafraum gefoult, und Pereira verwandelte den dafür verhängten Penalty abgeklärt. Für ein noch komfortableres Polster sorgte schliesslich Ferati, indem er einige Minuten vor Schluss einen Konter erfolgreich abschloss.

51 Prozent – und ein Schmunzeln

Dazwischen hatte der FCD allerdings auch das Glück in Anspruch nehmen müssen, als Abwehrspieler Filip Hren einen Schuss an den Innenpfosten lenkte und Goalie Labinot Bytyci Sekunden später nur mit einer Glanzparade den Anschlusstreffer vereiteln konnte.

Alles in allem ging der Erfolg aber auch in dieser Höhe in Ordnung und entlockte dem nach dem Spiel bewusst als Spassbremse auftretenden Ferricchio dann doch noch zuversichtliche Worte: «51 Prozent» betrügen die Aufstiegschancen seines Teams nun, sagte der abtretende Trainer, nicht ohne zu schmunzeln.

Weit weniger vielversprechend sind die Aussichten übrigens für den zweiten Zürcher Vertreter, den FC Bülach. Dieser verlor im urnerischen Schattdorf 0:2 und steht im Rückspiel vor einer schweren Aufgabe. Zur Erinnerung; Sollten Dübendorf oder Bülach nicht aufsteigen, bedeutete dies für den FC Greifensee gleichzeitig den Abstieg in die 3. Liga.

Dübendorf - Abtwil-Engelburg 3:0 (0:0). – Tore: 54. Hoti 1:0. 59. Pereira (Foulpenalty) 2:0. 83. Ferati 3:0.

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