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Ian Raubal aus Fällanden an den Zürcher Kunstturnertagen.

Ian Raubal zeigte in Wetzikon einen fast fehlerfreien Wettkampf. Foto: David Kündig

Fällander Turner Ian Raubal

In Wetzikon zeigt er seine Klasse

Ian Raubal hat an den Zürcher Kunstturnertagen in Wetzikon in der höchsten Kategorie souverän gewonnen. Er ist eigentlich nur zu Besuch in der Heimat.

Ian Raubal zeigte in Wetzikon einen fast fehlerfreien Wettkampf. Foto: David Kündig

Veröffentlicht am: 15.05.2023 – 15.44 Uhr

Er hat heuer schon jetzt mehr Wettkämpfe bestritten als zuletzt jeweils in einem ganzen Jahr. Aus einem ganz einfachen Grund: Seit August 2022 studiert Ian Raubal an der Pennsylvania State University in den USA.

Der Fällander hat an der Universität ein vierjähriges Sportstipendium erhalten – verbunden mit einem Platz in der Turnmannschaft von Penn State. Als einer von nur zwei Europäern.

Mehr als zehn Wettkämpfe hat Raubal mit seinem Team in diesem Frühjahr schon absolviert. Dabei hat der «Freshman», wie er an der Penn State genannt wird, für seine Auftritte schon mehrmals Auszeichnungen eingestrichen.

Jetzt aber sind Semesterferien – und Raubal weilt bis Ende August in der Schweiz. Die Füsse lagert er hier aber nicht hoch. Er trainiert am Nationalen Leistungszentrum in Magglingen und peilt die Qualifikation für die Universiade im chinesischen Chengdu an, die vom 27. Juli bis 8. August stattfindet.

Es tut sehr gut, vor dem Heimpublikum zu gewinnen.

Ian Raubal

Die Selektionswettkämpfe dafür sind die Mittelländischen Kunstturnertage vom Wochenende sowie die Zürcher Kunstturnertage in Wetzikon. An jenen zeigte der Nationalkaderathlet seine Klasse. So war seine in den USA erworbene Wettkampfroutine sichtbar.

Raubal zeigte einen fast fehlerfreien Wettkampf und gewann mit 81,165 Punkten in der höchsten Kategorie P6 die Goldmedaille.

Geglückte Comebacks

Nicht nur für Raubal war der Wettkampf in Wetzikon etwas Besonderes, auch für die zwei anderen Athleten des Nationalkaders, die am Schluss auf dem Podest standen. Der Schwyzer Marco Pfyl bestritt im Zürcher Oberland seinen ersten Wettkampf seit seiner Meniskusoperation im Oktober.

Obwohl er am Boden und Sprung aufgrund seiner Knie-OP schwierige Elemente auslassen musste, war der Zweitklassierte mit seinem Comeback zufrieden.

Zuversichtlich blickt auch Samir Serhani nach vorne. Der Winterthurer absolvierte nach rund zweieinhalb Jahren seinen ersten Mehrkampf. Er turnte sauber, blieb ohne Sturz und wurde Dritter.

Serhani profitierte indes auch von den Stürzen der Wädenswiler Tim Randegger und Dominic Tamsel am Reck. Beide kämpften bis zum vierten Gerät um die Bronzemedaille.

Sie gingen am Reck viel Risiko ein, zeigten beeindruckende Flugelemente, mussten beide aber auch das Gerät unfreiwillig verlassen.

Der Stolz des Präsidenten

Neben Raubal zeigten in Wetzikon weitere Turner aus der Region gute Leistungen. So klassierten sich beispielsweise im P3 Vincent Brombacher und Glen Müller vom Turnsport Rüti auf den Rängen 2 und 3. Im P1 setzte sich Nelio Frangao (Turnsport Rüti) klar durch, bei den Jüngsten Jayden Abbühl (STV Wetzikon).

Zufrieden war Dennis Mannhart: «Ich bin stolz auf den Turnverein Wetzikon, dass wir zum ersten Mal einen so grossen und wichtigen Kunstturnwettkampf über die Bühne gebracht haben», sagte der Vereinspräsident und OK-Chef des Anlasses.

Mannhart weiss übrigens sehr genau, wie sich der Alltag von Sieger Ian Raubal anfühlt. Der frühere Nationalkaderathlet und WM-Teilnehmer studierte einst ebenfalls in den USA und turnte für ein Universitätsteam.

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