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GP Dübendorf 2023 mit Mark Lagerström

Mark Lagerström lief am GP der Stadt Dübendorf mit der Startnummer 1. Foto: Christian Merz

GP der Stadt Dübendorf

Er widerlegt eine gängige Laufsport-These

Ab 40 ist es vorbei mit Leistungssteigerungen? Nicht für Mark Lagerström: Der Dübendorfer lief am GP der Stadt Dübendorf aufs Podest seiner Altersklasse – und hat noch viel vor.

Mark Lagerström lief am GP der Stadt Dübendorf mit der Startnummer 1. Foto: Christian Merz

Veröffentlicht am: 02.04.2023 – 08.53 Uhr

Im Startfeld der 600 Läuferinnen und Läufer am GP der Stadt Dübendorf trug Mark Lagerström am Samstag die auffälligste Startnummer: die 1.

Sie inspirierte zusätzlich. In der M40-Kategorie rechnete sich der 45-Jährige gute Chancen auf den Sieg aus. Berechtigterweise: Eine Woche zuvor hatte er an der Schweizer 10-km-Strassenlauf-Meisterschaft in Uster den fünften Rang in der Kategorie M45 belegt. In 33:43 Minuten fehlten ihm lediglich 14 Sekunden zu Bronze.

Rang und Startnummer stimmten aber nach den 10 km in Dübendorf nicht überein. Und auch das perfekte Heimrennen verpasste Lagerström nach nur sieben Tagen Erholung. Mit seinen 34:31 Minuten verlor er im Dreikampf um die Topposition in der Kategorie M40 auf Luca Castiglioni 20 Sekunden.

Sein Kommentar: «Knapp die Vorgabe verpasst und dennoch beglückt von einer grossen Freude.» Und schmunzelnd fügte er an: «Vielleicht spielte auch die zusätzliche Nervosität wegen der 1 eine Rolle.»

Der Läufer, der Leistungsgrenzen verschiebt

Mit der Dübendorfer Strecke verbindet Lagerström intensive Gefühle: «Viele meiner Trainingsläufe führen über einen Abschnitt», sagt er. So sind Erinnerungen wie auch spezielle Gegebenheiten mit dem Parcours verbunden.

Zu zusätzlichen Emotionen trug in diesem Jahr Tochter Mayla (5) bei. Sie wollte erstmals beim GP mitlaufen. Ihre strahlenden Augen sorgten bei ihm für eine aussergewöhnliche Zusatzkomponente.

GP Dübendorf 2023 mit Mark Lagerström
Mark Lagerström will sich über die 10 Kilometer weiter steigern: «Ich traue mir eine 31er-Zeit zu.» . Foto: Christian Merz

Mark Lagerström ist ein Phänomen: Er unternimmt vieles, um die Gesetzmässigkeiten des Älterwerdens wie auch die Grenzen der Leistungsfähigkeit zu verschieben. Er sagt: «Mein Anspruch ist es, immer schneller zu werden.»

An den Schweizer Meisterschaften in Uster war ihm das mit einer neuen persönlichen 10-km-Bestzeit geglückt. Und auch wenn es in Dübendorf nicht für eine weitere Steigerung gereicht hat, bleibt er zuversichtlich: «Ich traue mir eine 31er-Zeit zu.»

Unihockey erhielt den Vorzug

Mit seinen schnellen Zeiten im fortgeschrittenen Alter widerlegt Lagerström die gültigen Gesetzmässigkeiten. Oder die wissenschaftlich erhärtete These, dass es spätestens mit 40 auch im Laufsport vorüber ist mit Leistungssteigerungen. Seine Geschichte sowie seine Einstellung tragen dazu bei.

Bis vor gut zehn Jahren galt Lagerströms Fokus nicht dem Laufen. Nachdem er als Junior im Dress des LC Zürich die Qualifikation für die Schweizer Meisterschaften geschafft hatte, verliess er die Leichtathletik und wechselte zum Unihockey. Zu den Gründungsmitgliedern der Unihockey-Sektion des SV Wiedikon zählte er. Mit diesem Verein gelang ihm der «Durchmarsch» von der untersten in die höchste Kleinfeld-Liga.

Anfang der 2010er Jahre fand der bei einer Versicherung als Cyber Security Specialist arbeitende Lagerström zurück zum Laufen. Der Grund: Die Dynamik im Fanionteam der Unihockeyaner liess nach.

Ich laufe nie gegen eine Strecke, sondern im Einklang mit der Charakteristik der Strecke.

Mark Lagerström

2016 realisierte er erste Erfolge im Züri-Lauf-Cup. In der Running-Szene richtig angekommen fühlt er sich aber erst jetzt. Voller Erfolgshunger sagt er: «Im Herbst will ich an der Halbmarathon-SM in Locarno bei den M45 meine jetzt verpasste Medaille nachholen.»

Mark Lagerström spricht davon, wie ihn gute Leistungen beflügeln, welche Energie er daraus generiert, wie er Motivation tankt. Er sagt Sätze wie: «Zeiten und Ränge sind eine spannende Challenge». Oder: «Beim Laufen kannst du mit der Weltspitze im gleichen Rennen starten.»

Oder: «Ich laufe nie gegen eine Strecke, sondern im Einklang mit der Charakteristik der Strecke.» Diese Sätze begleiten ihn: jeden Tag im Training, in den Rennen wie auch im Heimrennen.

Als Tagesschnellste beim GP der Stadt Dübendorf zeichneten sich Jens Michael Gossauer (LC Uster/32:50) und Janice Studler (Zürich/37:17) aus. Lagerström lief die 14. Overall-Zeit.

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