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Dübi Spieler auf dem Weg in die Garderobe.

Der Abgang nach dem Abstieg: Die Dübendorfer Spieler nach der Niederlage in Frauenfeld. Foto: Christian Merz

13 Spieler hören beim EHCD auf

Nach dem Abstieg steht Dübendorf vor einem grossen Umbruch

Der EHC Dübendorf steigt nach sechs Jahren aus der MHL in die 1. Liga ab. Sportchef Wüst muss einen Neuaufbau in die Wege leiten.

Der Abgang nach dem Abstieg: Die Dübendorfer Spieler nach der Niederlage in Frauenfeld. Foto: Christian Merz

Veröffentlicht am: 16.03.2023 – 07.15 Uhr

Das Ende ist deutlich, und es braucht keine Diskussionen. 3:6 verliert der EHC Dübendorf in Frauenfeld das letzte Abstiegsrundenspiel. Die Relegation in die 1. Liga ist Tatsache. Die Dübendorfer hätten einen Sieg nach 60 Minuten gebraucht, um überhaupt noch auf den Ligaerhalt hoffen zu können.

Dann wären sie nach Punkten mit Frauenfeld gleichgezogen, und was dann gilt, darüber entbrannte in den letzten Tagen und Stunden vor dem Spiel eine Kontroverse wegen einer undeutlichen Formulierung im Reglement. Hätte der EHCD rekurriert? Vielleicht. Aber das spielt keine Rolle – denn die Entscheidung fiel auf dem Eis.

Der Abstieg ist Tatsache: Die Szenen nach der Schlusssirene. (Handyvideo: Oliver Meile/Florian Bolli)

Ins erste Drittel starten die Dübendorfer gut, sie suchen mutig die Offensive, sind bemüht und engagiert – aber zu wenig zwingend. Frauenfeld geht mit der ersten Chance in Führung, knapp zehn Minuten sind da gespielt. Die Thurgauer erhöhen unmittelbar nach der ersten Pause im Powerplay auf 2:0. 

Der EHCD hingegen erhält fünf Überzahlsituationen bis zur zweiten Pause, keine einzige davon nutzt er. Im sechsten Powerplay klappt es dann – doch als Dominik Hardmeier in der 53. Minute trifft, verkürzt er auf 2:5. Hoffnung bringt das keine zurück, der Torjubel bleibt aus.

Das war in der 47. Minute noch anders, als Topskorer Eric Geiser den Anschlusstreffer schoss. Doch den beantwortete Frauenfeld mit drei Treffern innert weniger als drei Minuten. Damit war der Mist geführt.

«Wir haben viel Aufwand betrieben, und doch hat es nicht gereicht», sagte Sportchef Urs Wüst. «Viel Aufwand für wenig Tore – das war unser Thema in der ganzen Saison.»

Der böse Traum und die bittere Realität

Zwischenzeitlich schien in der Qualifikation die Zusammenarbeit mit einem Mentalcoach Besserung zu bringen. Doch das Selbstvertrauen des erfolgsgewohnten EHCD war angekratzt, die Stilsicherheit fehlte, die Negativspirale drehte sich.

Für Aufsteiger Frauenfeld war die Abstiegsrunde ein realistisches Szenario, für den EHCD ein böser Traum. Dass die Thurgauer in dieser entscheidenden Spielphase acht Punkte mehr holten als Dübendorf, spricht für sich.

Manchmal gehören Veränderungen dazu, dass man wieder wie Phönix aus der Asche aufsteigen kann.

Urs Wüst

Sportchef EHC Dübendorf

Arbeit kommt nun vor allem auf Sportchef Urs Wüst zu. Unabhängig von der Ligazugehörigkeit war schon vor der gestrigen Partie klar, dass es für 13 Spieler das letzte Spiel im Dübendorfer Dress sein würde.

Ihren Rücktritt geben Torhüter Remo Trüb, die Verteidiger Marwin Leu, Joel Steinauer und Captain Silvan Hebeisen, sowie die Stürmer Raphael Röthlisberger, Kris Schmidli, Marco Suter, Fabian Berni und Raoul Seiler. Matias Wettstein pausiert, weil er als Durchdiener Militärdienst leistet, Rubio Schir wechselt zu Erstligist Wetzikon, Hannes Kobel in die Swiss League zu Winterthur. Die Zukunft von Topskorer Eric Geiser ist offen. 

Es ist ein grosser Umbruch. «Manchmal gehören Veränderungen dazu, dass man wieder wie Phönix aus der Asche aufsteigen kann», sagt Wüst. Womöglich ist unter diesen Umständen ein Neuaufbau in der 1. Liga die bessere Variante als eine weitere Saison in der MHL. In diese will man «möglichst zeitnah» zurückkehren, sagt Wüst. 

Ab sofort auf der Suche nach frischem Blut

Einen Pflock hat der Klub bereits im Januar eingeschlagen, als er trotz der sportlichen Krise den Vertrag mit Cheftrainer Reto Stirnimann ligaunabhängig verlängerte.

Nun stehen Gespräche mit den verbleibenden Spielern an, viele von ihnen hatten für die MHL bereits zugesagt, das gilt auch für einige wenige externe Zuzüge. Dazu soll es auch Tryouts geben – denn der EHCD braucht nicht nur punktuelle Neuzugänge, sondern muss die halbe Mannschaft ersetzen. 

Vielleicht spielt auch der eine oder andere jener Lions-Nachwuchsspieler künftig eine grössere Rolle, die gestern in Frauenfeld dem EHCD ausgeholfen haben. Sie brachten Zug und Unbeschwertheit aufs Eis – etwas, was dem EHCD heuer zu oft gefehlt hatte.

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