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Torjubel Dübendorf

Verhaltener Jubel bei den Dübendorfern Dominik Hardmeier, Eric Geiser, Scott Halberstadt und Silvan Hebeisen (von links). Foto: Christian Merz

6:3-Sieg gegen Jurassier

Dübendorf klammert sich an den Strohhalm

Dank dem Erfolg gegen Franches-Montagnes vertagt der EHC Dübendorf die Entscheidung im Abstiegskampf. In Frauenfeld braucht er am Dienstag nun aber ein Wunder. Oder doch nicht?

Verhaltener Jubel bei den Dübendorfern Dominik Hardmeier, Eric Geiser, Scott Halberstadt und Silvan Hebeisen (von links). Foto: Christian Merz

Veröffentlicht am: 12.03.2023 – 09.43 Uhr

Eigentlich dachten am Sonntagnachmittag alle, der Fall sei klar: Dübendorf muss gegen Franches-Montagnes möglichst hoch gewinnen, um am Dienstag im abschliessenden Direktduell in Frauenfeld überhaupt noch eine Chance auf den Klassenerhalt in der höchsten Amateurliga MHL zu haben.

«Jetzt gibts nur noch etwas: all in», sagte Dübendorfs Assistenztrainer Christian Krähenbühl vor der Partie gegen die Jurassier. Er hatte in den Mannschaftschat den Spruch «Glaube an das Unmögliche, und das Unmögliche wird möglich» geschrieben – wie einst Ralph Krüger, als er Nationalcoach war.

Den zwingend nötigen Sieg erringen die Dübendorfer – alles andere als drei Punkte hätten den Abstieg bedeutet.

Ein 6:3 wird es am Ende. Der EHCD legt gut los, führt nach sechs Minuten bereits 2:0 – es scheint, als liefe diese Partie für die gebeutelten Glattaler.

Und bei den über 800 Zuschauern im Chreis macht sich die Hoffnung breit, dass Franches-Montagnes womöglich nach einem frühen deutlichen Rückstand nicht mehr allzu viel Gegenwehr leisten würde – schliesslich geht es für die Jurassier um nichts mehr.

Doch dieser Wunsch geht nicht in Erfüllung. Und es passt zur Lage der Dübendorfer, dass der erste Gegentreffer auf extrem unglückliche Weise fällt: Ein Jurassier schiesst den Puck hinter dem Tor an den Schoner von Remo Trüb – und es steht 1:2. Ein früher Dämpfer.

Von Resignation keine Spur

Aus der Hand gibt der EHCD die Partie aber nicht, obschon die Jurassier phasenweise durchaus druckvoll auftreten. Doch auch Dübendorf hat seine guten Momente – vor allem aber den Willen, sich gegen das drohende Schicksal zu wehren. Von Resignation keine Spur. 

Es ist zwar über weite Strecken kein schön anzusehendes Spiel, weil Präzision und Pucksicherheit beidseits zu wünschen übrig lässt. Und es verwundert nicht, dass der EHCD den Gegner auch nach der 4:1-Führung noch einmal bis auf 4:3 herankommen lässt. Immerhin schiesst er aber in der Schlussphase noch zwei Treffer, wobei Topskorer Eric Geiser das 6:3 ins leere Tor erzielt.

Wenns läuft, schiessen wir heute vier Tore mehr. Aber es läuft nicht.

Urs Wüst

Sportchef EHC Dübendorf

Was aber ist dieses 6:3 effektiv wert? Vermeintlich nicht viel. In den Katakomben der Dübendorfer Eishalle herrscht eine bedrückte Stimmung nach der Partie. Trainer Reto Stirnimann will «lieber nichts sagen». Sportchef Urs Wüst findet: «Es ist symptomatisch: Wenns läuft, schiessen wir heute vier Tore mehr. Aber es läuft nicht. Darum sind wir da, wo wir sind.»

Sie sind immer noch Letzter, drei Punkte hinter Frauenfeld, mit dem klar schlechteren Torverhältnis. 27:16 versus 16:18 – ein Zuschauer sagt beim Verlassen der Halle: «Ein 7:0 brauchen wir am Dienstag.» 

Und was gilt nun?

Vielleicht reicht aber doch auch weniger – das hat mit einer Klammerbemerkung im Reglement zu tun. Klar ist: Zuerst gilt die höhere Anzahl Punkte aus den Direktbegegnungen der Abstiegsrunde. Danach heisst es in Klammern: «Bei Punktgleichheit von zwei oder mehr Mannschaften gilt stets das Ranking aller möglichen Direktbegegnungen aller beteiligten Mannschaften.»

Dieses spräche für Dübendorf – in den fünf bisherigen Partien gegen Frauenfeld holten sie sieben Zähler, die Thurgauer sechs.

Beim EHC Frauenfeld glaubt man sich auf der sicheren Seite wegen des Torverhältnisses – zumindest laut einem Beitrag auf Facebook vom Samstagabend. EHCD-Sportchef Wüst will am Montag mit dem Verband Kontakt aufnehmen, um Gewissheit darüber zu haben, was nun gilt. 

Vielleicht ist die Hoffnung auf den Klassenerhalt also doch etwas grösser. Klar ist: Die Dübendorfer brauchen morgen in Frauenfeld zwingend einen Sieg – und das nach 60 Minuten.

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