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Raphael Moor ist Gründer und Trainer des Vereins Unihockey am Greifensee. Er ist aber auch Pastor. Foto: PD

Gründer von Unihockey am Greifensee

«Es begann als Familienprojekt»

Aus einer Fällander Freikirche ging ein Unihockeyverein vor, der sich einer starken Beliebtheit erfreut. Vereinsgründer Raphael Moor ist Pastor und Trainer zugleich. Im Interview sagt er, warum dies nur noch wenig miteinander zu tun hat.

Raphael Moor ist Gründer und Trainer des Vereins Unihockey am Greifensee. Er ist aber auch Pastor. Foto: PD

Veröffentlicht am: 15.12.2022 – 13.33 Uhr

Seit bald acht Jahren gibt es den Verein «Grizzlys – Unihockey am Greifensee». Dieses Wochenende führt er zum ersten Mal ein Heimturnier mit seiner neuen ersten Mannschaft durch. Die Idee für den Verein hatte Pastor Raphael Moor von der Fällander Kirche Wigarten, welche zur Freien Evangelischen Gemeinde Schweiz zählt, gemeinsam mit seiner Frau. Jetzt ist er auch Trainer der unter 16-Jährigen.

Herr Moor, Sie sind der Gründer des Vereins «Unihockey am Greifensee». Welche Motivation steckte dahinter?
Raphael Moor: Der Verein ging aus einer Projektgruppe der Kirche Wigarten hervor. Wir suchten nach einer sinnvollen Freizeitbeschäftigung für Kinder und Jugendliche. Ich spielte als Jugendlicher ebenfalls Unihockey und habe das sehr positiv erlebt. Wir begannen mit ganz wenigen Teilnehmern. Im ersten Training waren gerade mal drei Kinder dabei.

Und wie viele davon waren von Ihnen?
(lacht). Ja, zwei davon waren meine Kinder. Das dritte ist aus der Nachbarschaft. Man kann sagen, es begann als Familienprojekt.

Wie steht es heute um den Verein?
Heute zählen wir über 100 Spieler und diverse, teilweise junge Trainer und Trainerinnen. Wir wachsen jedes Jahr um fast eine Mannschaft, also etwa zehn Kinder. Diesen Herbst konnten wir mit vielen Eigengewächsen eine erste Mannschaft in der 5. Liga anmelden, worauf ich sehr stolz bin.

Konntet ihr bereits grosse Erfolge feiern?
Ja und Nein. Der Beginn war harzig. Unsere Mannschaften mussten wirklich untendurch. Da halfen uns unsere christlichen Werte. Unsere erste Mannschaft konnte in der letzten Spielrunde ihre ersten Siege einfahren. Das waren grosse Momente.

Wir rekrutieren keine Mitglieder für die Kirche über den Verein.

Was meinen Sie mit: christliche Werte hätten geholfen?
Wir stehen zu unserem christlichen Ursprung und die Bezüge sind natürlich noch da. Das kommunizieren wir auch transparent. Mittlerweile sind wir aber ein eigenständiger Verein. Unsere Werte werden auch geschätzt. Gerade, wenn man als Team viel einstecken muss. Aber auch beim Siegen sind christliche Werte wichtig.

Ist der Verein ein Versuch, mehr Mitglieder für die Kirche zu gewinnen?
Nein, absolut nicht. Hinter unseren sozialen Tätigkeiten stehen natürlich Überzeugungen. Der Verein soll eine Hilfe für das Leben der Jugendlichen sein, denn das Leben ist schwierig. Deshalb sind Faktoren wie Freundschaften, Teamarbeit und Zusammenhalt umso wichtiger. Aber wir rekrutieren keine Mitglieder für die Kirche über den Verein.

Aber ihr betet vor dem Spiel?
Nein (lacht). Wir beten nicht, dass wir siegen. Es geht vielmehr darum, dass Werte wie Solidarität, Fairness und Freundschaften über dem Resultat stehen. Wir haben auch Jugendliche mit vielen unterschiedlichen Gesinnungen dabei. Bei uns sind alle willkommen.

Warum glauben Sie, erfreut sich die Sportart einem solchen Zuwachs?
Unihockey ist eine noch unverbrauchte Sportart, wo Leidenschaft mehr zählt als Geld. Zudem ist der Umgang mit Stock und Ball und das Tempo sehr attraktiv. Dazu kommt, dass die Möglichkeit, drinnen zu spielen, gerade in der kälteren Jahreszeit sehr geschätzt wird.

Am 18. Dezember findet ab 9 Uhr das erste Heimturnier der Grizzlys in der Sporthalle Schwerzenbach statt. Sie spielen ihre Partien um 09:55 und um 12:40 Uhr.

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