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Ein Platz mit Basketballkörben und Baumaschinen.

Auf dem ehemaligen roten Sportplatz vor dem Schulhaus Lindenbüel soll dereinst die Heilpädagogische Schule gebaut werden. Foto: David Marti

Sonderschule in Volketswil

Eine neue Schule soll dem Engpass ein Ende setzen

Volketswil will eine eigene Heilpädagogische Schule. Geistig behinderte Kinder sollen künftig nicht mehr in anderen Gemeinden in den Unterricht. Doch der Weg dahin ist noch lang und steinig.

Auf dem ehemaligen roten Sportplatz vor dem Schulhaus Lindenbüel soll dereinst die Heilpädagogische Schule gebaut werden. Foto: David Marti

Veröffentlicht am: 22.08.2024 – 05.50 Uhr

Im Bezirk Uster mangelt es an heilpädagogischen Schulplätzen für Kinder mit einer starken geistigen Behinderung. Besonders zu spüren bekommt dies die Heilpädagogische Schule Uster. Zahlreiche Anfragen aus umliegenden Gemeinden haben die Schulleitung in der Vergangenheit dazu veranlasst, einen Aufnahmestopp zu verfügen.

Darauf hat die Volketswiler Schulpflege reagiert und vom Kanton grünes Licht erhalten, ein Schulhaus für 42 Kinder in Volketswil und der Region zu bauen. Das neue Gebäude soll auf dem ehemaligen roten Sportplatz der Schulanlage Lindenbüel errichtet werden.

Versammlung gibt deutliches Zeichen

Bis dahin ist es aber noch ein weiter Weg, wie Schulpflegepräsidentin Raffaela Fehr (FDP) am Montagabend klarmachte. An der ausserordentlichen Schulgemeindeversammlung im Kultur- und Sportzentrum Gries ging es erst mal darum, das Geschäft im Hinblick auf die Urnenabstimmung im November vorzuberaten.

Dann kann die Bevölkerung einen Grundsatzentscheid fällen, ob eine Heilpädagogische Schule in Volketswil gegründet und betrieben werden soll. Am Montag sprachen sich die 74 anwesenden Volketswilerinnen und Volketswiler schon mal ohne Gegenstimme dafür aus.

Über den Baukredit für das Schulhaus soll im Sommer 2027 entschieden werden. Wie teuer das Projekt wird, ist noch nicht bekannt. Zwei Jahre später will die Schulpflege den Betrieb aufnehmen. Raffaela Fehr gab zu, dass dieser Zeitplan «sportlich» sei.

Kanton deckt Kosten

Fehr wies auf die Dringlichkeit solcher Schulplätze hin. Lasse sich für ein Kind kein Platz in einer Sonderschule finden, werde es entgegen der Empfehlung von Fachleuten in den normalen Unterricht eingegliedert oder einzeln unterrichtet. «Für das betroffene Kind, die Lehrperson und die Klasse ist das eine hohe Belastung.»

77 Plätze stehen laut Fehr derzeit im Bezirk Uster zur Verfügung, effektiv würden aber 104 benötigt. Sonderschüler würden deshalb in andere Bezirke verteilt.

Volketswil verspricht sich durch die Schule auf dem Gemeindegebiet auch eine Einsparung der Taxikosten für die Sonderschüler. Pro Kind belaufen sich diese heute zwischen 9000 und 17'000 Franken im Jahr.

Der Betrieb der Heilpädagogischen Schule in Volketswil soll vollständig durch Kantonsbeiträge gedeckt werden. Ebenso wird sich der Kanton Zürich an den Kosten für die Immobilie beteiligen. Wie hoch dieser Betrag ist, muss aber noch verhandelt werden.

 

 

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