Überall in Dübendorf sind Graffiti und Tags zu sehen, vor allem Fussballfans treiben auf Stadtgebiet ihr Unwesen. Für die Hauseigentümer sind die Sprayereien ein Ärgernis.
Mit einer Interpellation wollten Gemeinderat Stefan Angliker (FDP) und elf Mitunterzeichnende Fragen zum Thema geklärt haben. Nun hat der Stadtrat diese beantwortet. Die Zahl der Graffiti-Vorfälle sei über «eine längere Zeitachse gesehen konstant hoch», heisst es. Im letzten Jahr wurde allerdings ein starker Anstieg verzeichnet: 128 Anzeigen hat es von privater und öffentlicher Seite 2023 gegeben – fast doppelt so viele wie ein Jahr zuvor. Strafrechtlich belangt wurden neun Personen – alles Jugendliche.
Die Graffiti-Hotspots sind wenig überraschend Unterführungen, beispielsweise bei der Memphis-Kreuzung oder beim Bahnhof. Ebenfalls immer wieder heimgesucht werden die Bushaltestelle Chriesmatt, die Velostation am Bahnhof, der Gfenn-Brunnen, der Velounterstand beim Stadthaus oder die WC-Anlage beim Jabee Tower. Am stärksten von Schmierereien betroffen sei die Schulanlage Stägenbuck, schreibt der Stadtrat.
Kameras auf dem Schulareal
Insgesamt habe die Primarschule im letzten Jahr 54 Graffiti auf ihren Anlagen gezählt und bei der Polizei gemeldet. Anschliessend lasse die Schule die Sprayereien jeweils durch das Hauswartteam oder externe Firmen entfernen. 51'000 Franken hat Dübendorf im vergangenen Jahr insgesamt fürs Entfernen auf Gemeindegebiet bezahlt, wie es auf Anfrage heisst.
Der Stadtrat reagiert mit verschiedenen Massnahmen gegen die Graffiti-Aktivitäten. So soll die Stadtpolizei in Zusammenarbeit mit der Kantonspolizei gezielter dagegen vorgehen. Davon verspricht sich der Stadtrat «eine Präventivwirkung auf Nachahmer». Zudem plane die Primarschule, im Stägenbuck Videokameras zu installieren.
Eigene Graffiti gegen den Wildwuchs
Die Stadt versucht ausserdem mit legalen Graffiti gegen illegale Sprayereien vorzugehen. Die Hoffnung dahinter: Wenn eine Wand bereits zu einem Gemälde gemacht worden ist, werden sich die Sprayer hüten, ein eigenes Graffito darüber zu setzen.
So zeige die Mauer entlang dem Turnhallenweg beim Schulhaus Dorf, die von Schülerinnen und Schülern bemalt worden sei, eine «positive Wirkung».
Ein weiteres solches Beispiel ist die Unterführung Zwicky-Wohnland, die 2022 von einem Künstlerkollektiv gestaltet worden ist. «Diese Unterführung ist auch zwei Jahre später in einem sehr guten Zustand», schreibt der Stadtrat.
Generell sei es wichtig, die Sprayereien schnell zu entfernen, was der Stadtrat auch den Privaten ans Herz legt.