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Wiesen, Teiche und ein See im Bild.

Der Info-Anlass zum kommunalen Richtplan hat gezeigt: Die Fällander lieben ihre Natur. Im Bild: das Naturschutzgebiet Stocklen. (Archiv) Foto: Christian Brändli

Was Fällanden beschäftigt

«Ich habe gehört, ihr wollt Hochhäuser in Benglen bauen?»

Zum Thema Richtplan hielten sich die Fällander in der Zwicky-Fabrik nicht zurück. Die Natur bekam starke Rückendeckung – im Gegensatz zur Idee von Hochhäusern in Benglen.  

Der Info-Anlass zum kommunalen Richtplan hat gezeigt: Die Fällander lieben ihre Natur. Im Bild: das Naturschutzgebiet Stocklen. (Archiv) Foto: Christian Brändli

Veröffentlicht am: 19.03.2024 – 17.49 Uhr

Info-Veranstaltung «Kommunaler Richtplan Siedlung und Landschaft» – das liest sich wenig sexy. Doch für 150 Fällanderinnen und Fällander war die Affiche in der Zwicky-Fabrik genug attraktiv, um den Montagabend dafür zu opfern. Letztlich hängt damit ja die Frage zusammen, wie sich Fällanden entwickeln soll. Gemeindepräsident Tobias Diener (FDP) sagte es so: «Was ist unsere gemeinsame Vorstellung von Fällanden im Jahr 2040?»

Als Gradmesser, was die Anwesenden bewegt, wurde das Computerprogramm Mentimeter eingesetzt. Mit diesem konnten alle im Saal per Smartphone stichwortartig die Fragen beantworten, was Fällanden heute und in 15 Jahren ausmacht. Doch nicht alle hatten ein Gerät dabei, andere scheiterten an der Technik. Das Ergebnis von etwa 75 Nutzerinnen und Nutzern wurde dennoch an die Leinwand projiziert. Dabei schwang das Wort «Natur» obenauf.

Nächste Woche Hochhäuser

Die anschliessende Fragerunde förderte genauer zutage, worüber sich einige Sorgen machen. «Ich habe gehört, ihr wollt Hochhäuser in Benglen bauen?», fragte eine Frau. Hochbauvorstand Christian Rossmann (FDP) konnte sich eine ironische Bemerkung nicht verkneifen: «Nächste Woche fahren die ersten Baumaschinen auf.» Um gleich danach zu relativieren: Das seien zwar Gedanken und strategische Überlegungen, aber kein Entscheid. Die neue Bau- und Zonenordnung müsste dies auch erst noch ermöglichen.

Wir müssen als Gemeinde ausschliessen, dass wir Hochhäuser wollen.

Votantin aus Fällanden

Und Tobias Diener ergänzte: «Relevant ist nicht, was der Gemeinderat will, sondern was wir alle wollen.» Wenn ein Entscheid gegen Hochhäuser falle, komme das auch so ins Gesetz rein. Eine Votantin plädierte stark dafür: «Wir müssen als Gemeinde ausschliessen, dass wir Hochhäuser wollen.»

Leitungen bleiben oberirdisch

Benglen war an diesem Abend mehrmals Thema. So auch bei der Frage, wie weit die Hochspannungsleitungen die Bauplanung in dem Ortsteil beeinflussen. Stephan Schubert, der für die Firma Planpartner die Entwicklung von Fällanden mitskizziert, sagte, dass es bezüglich Strahlen gesetzliche Vorgaben gebe.

Ein Versuch, die Leitungen unter den Boden zu verlegen, sei jedoch hoffnungslos. Er habe dies in einer anderen Gemeinde mehrere Jahre lang versucht. Weil die Infrastruktur für Strom überregional geregelt sei, könne Fällanden nicht wirklich Einfluss darauf nehmen.

Weiter befürchtete eine Benglerin, dass ein Teil der Aussicht vom Cholibuck verbaut wird. Das Siedlungsareal befindet sich in der Nähe der Schule Buechwis. Die Antwort war: Nein.

Ein Gleis in Fällanden?

Diskutiert wurde auch der Ausbau von Spazier- und Velowegen sowie Parkplätzen für das Erholungsgebiet von Fällanden. Tobias Diener, der auch Vizepräsident der Greifensee-Stiftung ist, machte klar, dass der Kanton für die Verkehrswege um den See verantwortlich ist. Trotz dem zunehmenden Erholungsdruck wolle dieser den Naturschutz weiterhin gleich hoch gewichten. Sicherlich kein Thema sei ein Ausbau der Parkplätze.

Danach hatten die Fällanderinnen und Fällander die Möglichkeit, ihre Anliegen bezüglich des Richtplans auf Stellwände zu schreiben. Mehrmals stand geschrieben: «Keine Hochhäuser in Benglen!» Ebenfalls öfters zu lesen war die Forderung, das Schulhaus Benglen zu sanieren oder unter Schutz zu stellen. Aber auch: «Das Gewerbe muss Platz haben zum Wachsen.»

Ein Gleisanschluss nach Fällanden war ebenso Thema wie flächendeckend Tempo 30 oder eine Umfahrungsstrasse. Doch auch bescheidenere Ziele fanden Abdruck, wie etwa ein Schmetterlingspfad.

Die Verantwortlichen wollen nun einen ersten Entwurf des kommunalen Richtplans bis Juni fertig haben. Darin sollen auch die Ergebnisse der Info-Veranstaltung sowie der aktuellen Online-Umfrage einfliessen. Im Herbst ist die öffentliche Auflage vorgesehen, und im Juni 2025 soll das Geschäft vor die Gemeindeversammlung.

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