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GC-Graffiti in Dübendorf.

Über solche Graffiti in Dübendorf ärgert sich Gemeinderat Reto Heeb (Die Mitte). Er fragte den Stadtrat, was dieser dagegen mache. (Archiv) Foto: Philipp Gämperli

Fragestunde im Gemeinderat

Wo in Dübendorf immer kurz vor zwölf ist

Der Stadtrat musste während der Fragestunde dem Parlament Rede und Antwort stehen. Fussballchaoten, fiese Poller und eine kaputte Uhr waren diesmal Themen.

Über solche Graffiti in Dübendorf ärgert sich Gemeinderat Reto Heeb (Die Mitte). Er fragte den Stadtrat, was dieser dagegen mache. (Archiv) Foto: Philipp Gämperli

Veröffentlicht am: 06.02.2024 – 17.24 Uhr

Die Fragestunde bot dem Parlament am Montagabend Gelegenheit, den Stadtrat mit Fragen zu löchern. Wie üblich machten die Gemeinderätinnen und Gemeinderäte auch ihrem Ärger Luft und zeigten, was in der Stadt nicht läuft – wie die Turmuhr am Schulhaus Dorf. Dies beanstandete Gemeinderat Urs Menet (SP): «Seit Monaten steht die Uhr auf zwei vor zwölf. Das ist ärmlich für unsere Stadt.» Ob die Uhr noch repariert werde, wollte er wissen.

Primarschulpräsidentin Susanne Hänni (GEU/GLP) sagte, dass die Uhr schon seit Herbst 2022 stillstehe. Die mechanische Pendeluhr aus dem Jahr 1926 sei in den letzten Jahren behelfsmässig elektrisch angetrieben worden.

Die Investition lohnt sich, weil die Uhr dann wieder für mehrere Generationen läuft.

Susanne Hänni

Primarschulpräsidentin (GEU/GLP)

Als dieser Antrieb ausgefallen ist, stand die Primarschule laut Hänni vor der Wahl: entweder eine elektrische Lösung für 26’000 Franken, die allerdings nur 15 bis 20 Jahre halte, oder eine neuerliche Mechanisierung für 70'000 Franken. Die Primarschule hat sich für Letzteres entschieden und die Arbeiten in Auftrag gegeben. «Die Investition lohnt sich, weil die Uhr dann wieder für mehrere Generationen läuft.»

Totalschaden wegen Poller

Cornelia Schwarz (SVP) konnte sich mit den versenkbaren Pollern auf einem Abschnitt der Hochbordstrasse nicht anfreunden, die wegen des Fahrverbots für Autos und Motorräder installiert sind. «Es kommt immer wieder zu Unfällen, wenn beispielsweise ein Auto nach einem Linienbus durchfährt und durch den aufsteigenden Poller aufgebockt wird.» Die Folgen daraus seien defekte Poller und Totalschaden für die meisten betroffenen Personenwagen. Schwarz fragte, ob nicht eine Kameraüberwachung missbräuchliche Durchfahrten kontrollieren könnte. «Oder könnte man die Durchfahrt für alle öffnen?»

Sozialvorstand Ivo Halser (SP), der den abwesenden Sicherheitsvorstand Hanspeter Schmid (Die Mitte) an diesem Abend vertrat, sagte, dass eine Kamera grundsätzlich möglich und auch bei der Umsetzung dieses Projekts geprüft worden sei. «Wegen der tieferen Kosten und der Effizienz in der Verhinderung der Durchfahrt hat sich die Verkehrskommission damals für die Poller entschieden.»

Klar Nein sagte Hasler zur Aufhebung des Durchfahrtsverbots für private Autos. Mit der Massnahme sei auf dieser Strasse öffentlicher Raum geschaffen worden, der einen attraktiven Quartiermittelpunkt darstelle.

Mehr Plakatsäulen, bitte

Das Thema Plakatsäulen beschäftigte Flavia Sutter. Nach ihrem Gusto hat es davon in Dübendorf zu wenige. Acht stehen gemäss der grünen Gemeinderätin noch in der Stadt. «Wir finden es schade, dass es in den Aussenquartieren – ausser im Gfenn – keine Plakatsäulen hat.» Damit Vereine kostenlos auf ihre Anlässe aufmerksam machen können, forderte Sutter zusätzliche Säulen für die Aussenquartiere.

Diese Auseinandersetzungen können schon fast als Bandenkrieg bezeichnet werden.

Reto Heeb

Gemeinderat (Die Mitte)

«Der Stadtrat erachtet die Plakatsäulen als wichtig», sagte Ivo Hasler. «Ein weiterer Ausbau der herkömmlichen Säulen ist aber aus unserer Sicht nicht sinnvoll.» Ein Ersatz oder eine Erweiterung durch elektronische Stelen könne allerdings geprüft werden.

Ärger wegen Fussballchaoten

Wie geht Dübendorf mit den Fussballchaoten von GC und FCZ um? Das fragte Reto Heeb (Die Mitte). «Diese Auseinandersetzungen können schon fast als Bandenkrieg bezeichnet werden», sagte Heeb. Auch die versprayten Fassaden, wie diejenige am Güggelhuus der Reformierten Kirchgemeinde Dübendorf, sind für ihn ein Ärgernis. Was denn der Stadtrat gegen solche Sachbeschädigungen unternehme, wollte er wissen.

«Repression und Prävention» waren die Schlagworte von Stadtrat Hasler. Und um Ausschreitungen zu verhindern, würden die Sicherheitsorgane von Dübendorf mit der Stadt- und der Kantonspolizei Zürich zusammenarbeiten. «Mit den bekannten Dübendorfer Fanprotagonisten wird der Dialog gesucht.» Halser sagte aber: «Die Zusammenarbeit mit den Fussballklubs und ihren Fanbetreuenden ist relativ mühsam.»  

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