An der Dübendorfer Gemeinderatssitzung vom Montagabend waren die Meinungen zum Postulat «Schutz der Artenvielfalt» von Flavia Sutter (Grüne) und neun Mitunterzeichnenden beinahe ausgeglichen. Aber eben nur beinahe. Eine hauchdünne Mehrheit von 18 zu 17 Stimmen war letztlich für die Abschreibung des Postulats. Damit folgte das Parlament dem Stadtrat. Dieser sieht die Forderungen des Vorstosses mit den Anfang Jahr in Kraft getretenen Richtlinien für «Naturnahe Pflege und Bewirtschaftung städtischer Grün- und Freiflächen» als erfüllt an.
Dagegen wehrte sich Sutter, die für die Aufrechterhaltung des Postulats plädierte. Sie argumentierte, dass diese Richtlinien nicht vollumfänglich umgesetzt werden könnten. Als Beispiel nannte sie die Primarschule. «Deren Liegenschaftsdienst ist dazu personell und finanziell nicht in der Lage.» Sie stützte sich dabei auf eine frühere Aussage des Stadtrats.
Ausserdem bemängelte Sutter, dass die Stadt zwar eine 60-minütige Beratung für Gartenbesitzerinnen und -besitzer anbiete, dafür aber zu wenig Werbung mache.
Den Miniwald richtig pflegen
Anderer Meinung war FDP-Gemeinderat Stefan Angliker: «Diese Beratung wird auf der Website der Stadt prominent beworben.» Ausserdem beinhalte der kürzlich vom Gemeinderat verabschiedete Massnahmenplan Klima im Bereich Artenvielfalt diverse Massnahmen. Für die FDP erfülle der Stadtrat die Forderungen des Postulats.
Stadtrat Dominic Müller (Die Mitte) ging nicht direkt auf Flavia Sutters Kritik ein. Er unterstrich vielmehr die Arbeit der Stadt in Sachen Naturförderung. Mit der Beratung für private Gartenbesitzer werde die Artenvielfalt gestärkt. Ausserdem sei man daran, Strassen zu begrünen, wo es verkehrstechnisch zulässig sei. Als Beispiel nannte er den Lindenplatz, wo seit dieser Woche die Arbeiten für einen Miniwald laufen. Und in diesem Zusammenhang regelten die neuen Richtlinien, dass die Pflanzen nicht falsch gepflegt würden.
Beschlüsse des Gemeinderats
Der Dübendorfer Gemeinderat hat an seiner Sitzung folgende Geschäfte behandelt:
- Die Kreditabrechnung der Veloabstellanlage am Bahnhof Stettbach Süd mit Kosten von rund 400’000 Franken wurde mit 34 zu 0 Stimmen genehmigt.
- Ebenfalls einstimmig genehmigte das Parlament die Kreditabrechnung des Umbaus der Station B1 im Alters- und Spitexzentrum mit Kosten von gut 680’000 Franken.
- Das Postulat «Schutz der Artenvielfalt» von Flavia Sutter (Grüne) und neun Mitunterzeichnenden wurde mit 18 zu 17 Stimmen abgeschrieben.
- Die erste Fragestunde in diesem Jahr fand statt. Der Stadtrat hat elf Fragen beantwortet.
- Sabine Meier (FDP) ist für Parteikollege Sandro Bertoluzzo in den Gemeinderat nachgerückt. Meier stellte sich dem Parlament kurz vor.
- Friederike Häfeli tritt am 1. Juni die Nachfolge von Ratssekretärin Edith Bohli an, die ihre Stelle gekündigt hat. Franziska Lee, ihre Stellvertreterin, verlässt die Stadt Ende März. Die Stelle bleibt vorerst vakant.