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Politik
Ein kleines Mädchen schaut sich ein Bilderbuch an.

Vom Pilotprojekt sollen fremd- wie auch deutschsprachige Kinder profitieren. (Symbolbild) Foto: Pixabay

Sitzung des Dübendorfer Gemeinderats

Besseres Deutsch für 600’000 Franken

Die Stadt will die Sprachkompetenz von Dübendorfer Kindern erfassen und fördern. Zu diesem Zweck hat das Parlament ein Pilotprojekt bewilligt.

Vom Pilotprojekt sollen fremd- wie auch deutschsprachige Kinder profitieren. (Symbolbild) Foto: Pixabay

Veröffentlicht am: 04.04.2023 – 14.32 Uhr

In Dübendorf spricht rund die Hälfte der Kinder bei der Einschulung in den Kindergarten kein oder nur schlecht Deutsch. Dieser Sache nahm sich der Gemeinderat an seiner Sitzung vom Montag an – und bewilligte mit deutlichem Mehr ein Pilotprojekt, das der Stadtrat vorgelegt hatte.

Das Projekt läuft bis Ende 2027 und hat zum Ziel, die Sprachkompetenz der Dübendorfer Kinder zu eruieren und mittels verschiedener Massnahmen zu fördern. Begleitet wird es von der Pädagogischen Hochschule St. Gallen. Die Kosten betragen insgesamt knapp 600’000 Franken.

Unbehagen wegen Aufwand

Stadtpräsident André Ingold (SVP) hielt fest, dass die Frühförderung keine staatliche Aufgabe sei, sondern letztlich in der Verantwortung der Eltern liege. «Wir sind uns aber bewusst, dass eine frühe Sprachkompetenz dazu beiträgt, den Unterricht in den Klassen qualitativ zu steigern.»

Die Geschäfts- und Rechnungsprüfungskommission (GRPK) stand mehrheitlich hinter dem Pilotprojekt. Gleichzeitig sei ein gewisses Unbehagen vorhanden, dass die involvierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Spielgruppen und Kitas immer mehr Zusatzaufgaben übernehmen müssten, führte GRPK-Sprecherin Tanja Boesch (Die Mitte/EVP) aus.

Links-grün ziemlich begeistert …

Den Stein ins Rollen gebracht hatte Gemeinderätin Angelika Murer Mikolasek (GEU/GLP) mit einer breit abgestützten Motion. Das Projekt sei «eine gute und auch wirtschaftliche Investition», sagte sie. Das Projekt verbessere die Bildungschancen der Kinder und die Qualität der Schule, vermindere die Belastung des Lehrkörpers «und verringert bestenfalls sogar weitere schulische Zusatzkosten».

Von links-grün gab es ebenfalls Applaus, wenn auch nicht vorbehaltlos. «Einige von uns kritisierten die Massnahmen als minimalistisch», sagte Flavia Sutter (Grüne).

… die SVP eher nicht

Lukas Schanz (SVP) forderte vom Stadtrat «eine saubere Auswertung» des Pilotversuchs. Auch würde er eigentlich ein Gesamtkonzept erwarten, sagte er. In Sachen Sprachförderung habe man bereits Dutzende Massnahmen, die in der Summe viel Geld kosteten. «Der Nutzen ist aber offenbar nicht zufriedenstellend, sonst müsste man nicht noch ein neues Angebot haben.» Immerhin, so Schanz, werde für das Pilotprojekt nur temporär das Pensum erhöht und keine neue Stelle geschaffen.

Die Geschäfte der Ratssitzung

  • Der Gemeinderat hat mit 30 zu 6 Stimmen dem Pilotprojekt «Sprachstanderhebung und Sprachförderung» zugestimmt. Die Kosten betragen bis Ende 2027 knapp 600’000 Franken.
  • Die Interpellation «Bewegungsförderung für alle Altersgruppen» von Christian Meyer (GEU/GLP) und sechs Mitunterzeichnenden wurde mit der Beantwortung durch den Stadtrat und der Stellungnahme des Interpellanten abschliessend behandelt.
  • Helena Boss Brühwiler (GEU/GLP) wurde als Ersatz für die zurückgetretene Valeria Rampone (GEU/GLP) in die Kommission für Raumplanungs- und Landgeschäfte (KRL) gewählt.
  • Die scheidende Gemeinderätin Stefanie Huber (GEU/GLP) wurde an ihrer letzten Sitzung mit Applaus verabschiedet.
  • Applaus gab es auch für Rico Eberle (GEU/GLP), der zum zweiten Mal Vater geworden ist.

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