Die Dübendorfer wollen also ein neues Hallenbad und lassen sich das 46 Millionen Franken kosten.
Man kann von dem Neubau halten, was man will, ein Nein hätte das Ganze auf jeden Fall stark verkompliziert. Denn damit wäre es auf eine Sanierung des bestehenden Lehrschwimmbeckens in der Schulanlage Stägenbuck hinausgelaufen, das dann wieder der Erweiterung des Schulhauses im Weg gestanden hätte.
Vor allem aber wäre völlig unklar gewesen, wie ein neues Hallenbad-Projekt aussehen müsste, das dereinst die Chance auf eine Mehrheit haben könnte. Denn die Kritik aus Volk und Politik war durchaus vielfältig und gegensätzlich, wie man in den letzten Wochen in den Leserbriefspalten und den sozialen Medien nachlesen konnte.
Zu kümmerlich, zu protzig
Den einen war das Hallenbad zu kümmerlich, den anderen zu protzig. Es gab Forderungen nach einem eigentlichen Spassbad mit Wellnessbereich, 50-Meter-Becken und Rutschen. Andere konnten sich nichts anderes vorstellen als einen bis aufs Allernötigste abgespeckten Zweckbau, der vor allem dem Schwimmunterricht für Schüler dienen sollte.
Der Standort beim Freibad wurde ebenso moniert wie der Umstand, dass das Planschbecken wegen des Neubaus versetzt werden muss. Das beheizte Aussenbecken, das Restaurationskonzept, die Parkplatzsituation, die Energieversorgung, die Schliessung des Freibads während einer Saison, die angedachten Eintrittspreise – alles kam unter Beschuss.
Im Parlament zeigte sich ein ähnliches Bild. Zwar stimmte eine satte Mehrheit den Plänen für das Hallenbad zu, dies aber mit wenig Begeisterung, dafür jedoch mit x-fach wiederholter Aufforderung zum Sparen.
Kommt der Spass noch?
Das nun genehmigte Projekt ist ein Paradebeispiel dafür, wie Planer und Politiker versuchen, mit Zugeständnissen nach allen Seiten ein Vorhaben mehrheitsfähig zu machen. Mehr Kompromiss ging wirklich nicht. Der Mittelweg zwischen sparsamer Entsagung und allzu viel Spass ging auf und zeigt, dass man sich in Dübendorf auf den kleinsten gemeinsamen Nenner zu einigen vermag. Immerhin.
Die Begeisterung folgt ja vielleicht noch, wenn man das erste Mal mit einem beherzten Köpfler ins Becken eintaucht – auch wenn man nach 25 Metern bereits wieder wenden muss.