So etwas nennt man eine falsche Fährte. Denn was sollte es in einem Foodtruck namens Viet Kitchen anderes geben als vietnamesische Gerichte? Tja … Stattdessen auf der Karte: chinesisches Essen, taiwanesisches Essen, thailändisches Essen, japanisches Essen.
Nur ein Gericht ist so richtig vietnamesisch, auch wenn es zur Hälfte aus einem Erbe der französischen Kolonialzeit besteht: Banh Mi (Fr. 12.50) – ein Baguette, das die Vietnamesen zu einem landestypischen Sandwich umfunktioniert haben und das recht verführerisch aussieht.
Mehr Sauce als erwartet
Das «Glattaler»-Team hat allerdings schon anderweitig Witterung aufgenommen. Und so ordert Testesser eins Rindfleisch Szechuan (Fr. 16.50) und gönnt sich für einen Franken Aufpreis gebratenen Reis dazu. Uneingeschränkt glücklich ist er damit aber nicht, hätte er sich doch etwas Kurzgebratenes wie beim Chinesen von nebenan gewünscht. Hier kommt das Essen jedoch als zwar durchaus schmackhaftes, aber sehr saucenlastiges Schmorgericht daher.
Deshalb schaut er neidisch auf Testesser zwei, der sich für das Menü 4 (Fr. 20.50) entschieden hat: Pekingente mit Reis samt zwei Frühlingsrollen. Und dann schwärmt der auch noch in den höchsten Tönen vom knusprigen, saftigen und fettigen Fleisch.
Getoppt ist das Ganze mit einer Hoisin-Sauce, die letztlich auch in Vietnam weit verbreitet ist und sämtliche Geschmacksknospen zum Tanzen bringt, sowie etwas eingelegtem Kohl und frittierten Zwiebeln. Schärfe erhält das Gericht durch die Würzsauce mit Chilis aus dem Garten des Chefkochs.
Schweinebauch zum Dessert
Zum Dessert genehmigt sich das Testteam ein Gua Boa (Fr. 6.–), ein gedämpftes Brötchen mit geschmortem, süsslich-würzigem Schweinebauch, Frühlingszwiebeln, etwas Kohlsalat, frittierten Zwiebeln und Erdnüssen.
Dieses typisch taiwanesische Streetfood würde sich auch in den Schweizer Strassen gut machen. Zum Beispiel in der Nähe der Bahnhofstrasse 48 in Dübendorf, wo mit der «Glattaler»-Redaktion eine treue und grundsätzlich recht hungrige Kundschaft arbeiten würde.