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Zwei Pizzas in je einer Pizzaschachtel.

Links im Bild die Pizza mit der halben Zutatenliste als Belag, rechts die bescheidenere Variante. Foto: Thomas Bacher

Serie – Foodtrucks in Dübendorf

Die Highspeed-Pizza zum Zmittag

Man hat grossen Hunger, möchte sich eine Pizza holen und muss sich dann in eine lange Schlange einreihen: Dieses Albtraum-Szenario bekommt im Volpe-Foodtruck ein Happy End.

Links im Bild die Pizza mit der halben Zutatenliste als Belag, rechts die bescheidenere Variante. Foto: Thomas Bacher

Veröffentlicht am: 07.08.2023 – 09.53 Uhr

Haben wir es hier tatsächlich mit einem Stück Geschichte, ja gar einer kleinen Food-Revolution zu tun? Der Pizza-Partyservice Volpe soll 1989 das erste Holzofen-Pizzamobil der Schweiz auf die Strasse geschickt haben. So jedenfalls steht es in der Firmenchronik.

Und so stehen wir ehrfürchtig vor besagtem Pizza-Foodtruck im Dübendorfer Hochbord-Quartier – und fürchten uns auch ein wenig. Denn wir haben Hunger, und vor uns wartet ein halbes Dutzend weiterer Hungriger darauf, die Bestellung abzugeben.

Immerhin brauchen wir uns nicht durch eine lange Karte zu kämpfen. Man bestellt einfach die Basis-Pizza mit Tomaten und Käse (Fr. 13.–) oder wählt zusätzlich und nach Belieben aus zehn weiteren Zutaten von A wie Ananas bis Z wie Zwiebel (Fr. 15.–).

So ein Snob!

In der Praxis läuft das so: Das halbe Dutzend Hungriger nennt nacheinander oder auch durcheinander die Zutaten für die Wunschpizza, der möglicherweise rassigste Pizzabäcker der Welt kann sich das offenbar alles merken und belegt die Teigfladen mit rasender Geschwindigkeit.

Zack, rein in den Ofen, schnell bei allen Hungrigen einkassiert, zack, Pizzas im Ofen umverteilt, Pizzakartons auf der Theke ausgebreitet und zack-zack-zack die Pizzas auf die Schachteln verteilt. Die Kunden schneiden ihre Pizza selber und würzen sie mit dem bereitstehenden Pfeffer und Chili-Öl. Schneller kommt man nicht zu einer frischen Pizza.

Ein Pizzamobil im Industriequartier, davor eine wartende Menschenmenge.
Hier haben wir den Beweis: Pizza bestellen ist Männersache. Foto: Thomas Bacher

Wir sind nicht nur glücklich, dass wir nicht verhungern mussten, sondern freuen uns auch über die ausgesprochen leckere Pizza. Der Boden ist perfekt knusprig-brotig und leicht angekokelt, wie sich das für den Holzofen gehört. Der eine Testesser lobt die Tomatensauce für ihre Fruchtigkeit und die ausgewogene Süsse-Säure-Balance (so ein Snob!).

Der Käse macht seinen Job

Der andere hätte sich etwas mehr geschmackliches Durchsetzungsvermögen gewünscht, aber der hat sich auch die halbe Zutatenliste auf die Pizza packen lassen. Den Käse feiern beide gleichermassen ab: Der macht seinen Job und gibt sein Fett nicht an die Pizzaschachtel ab, sondern behält es bei sich.

Keine Frage, wir kommen gerne wieder, denn eine solche Pizza geht immer. Und dann erkundigen wir uns, was es mit dem Typen auf sich hat, der komplett bewegungslos in einer Ecke des Pizzamobils stand und die ganze Zeit über stoisch vor sich hinstarrte. Der war nämlich ganz schön creepy.

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