Fast hätten wir ihn übersehen. Der Foodtruck Chef Silon liegt aber auch gar ungünstig, von der Strasse zurückversetzt, neben der Tankstelle. Dabei hätten wir nur die Ohren aufsperren sollen: Denn das Takatakataka aus der Küche ist weitherum zu hören.
Takatakataka? Jawoll, hier gibt es Kottu Roti (Fr. 17.90): indisches Fladenbrot, Gemüse, Eier, reichlich Knoblauch, Ingwer und dazu ein Curry, in diesem Fall mit Poulet, es ginge aber auch vegetarisch und bestimmt auch vegan. Das alles wird mit zwei grossen Küchenspateln vermischt und klein gehackt. Und das macht eben Takatakataka – der typische Soundtrack aus den Garküchen Colombos.
Wenn es so gut ist wie laut, dann wird es ein Gaumenschmaus. Und ja, die Erwartungen werden voll und ganz erfüllt. Zusammen mit frischem Rotkraut und Limette ist das durchaus ein Gericht, an das man sich gewöhnen könnte. Resteessen ist eben eigentlich überall auf der Welt sehr fein.
Enttäuschend ist dagegen der Samosateller (Fr. 17.80), der für den stolzen Preis einfach zu wenig hergibt: zwei Sorten recht durchschnittliche indische Teigtaschen, dazu labbrige Pommes, die gerne noch zwei, drei Minuten im heissen Öl hätten baden dürfen, Coleslaw, Ketchup und ein Schälchen mit süss-scharfer Chilisauce. So etwas schüttet man sich zu Hause ebenso gut selber in die Fritteuse.
Der Curryteller (Fr. 17.90) ist dann wieder eine Klasse für sich, ein kleiner Streifzug durch die sri-lankische Küche sozusagen. Es gibt Reis und dazu gelbes Chickencurry, Linsen-Dal, Jackfruit, flache grüne Bohnen und Süsskartoffeln. Und wenn man vor Glück schon weinen möchte, haut der Meister hinter der Theke noch einen grossen Löffel Cocos-Sambal drauf, also Kokosflocken mit Chili.
Doof, eigentlich hätten wir das alles auch in der wiederverwertbaren Recircle-Box nehmen können, denn jetzt, wo wir wissen, wo der Chef Silon kocht, kommen wir bestimmt wieder. Und dann nehmen wir den Jackfruit-Burger. Denn eigentlich essen wir alle ja viel zu wenig Jackfruit.