Das Auffahrtswochenende steht vor der Türe. Und auch wenn es in Sizilien am Montagmorgen um 10 Uhr mit 14 Grad nicht viel wärmer war als im abermals verregneten Oberland, wird es viele Fernwehgeplagte in den Süden ziehen.
Ist am Flughafen ein Passagieransturm zu erwarten?
Ja. Der Flughafen Zürich rechnet im Durchschnitt mit 85’000 Passagieren pro Tag. Zum Vergleich: 2022 waren es 72’000, und 2019, also im Jahr vor der Pandemie, 94’000 Fluggäste am Tag.
Wann sollen Reisende am Flughafen sein?
Die Richtzeit liegt bei zwei bis drei Stunden vor dem Abflug. Gemäss Flughafensprecherin Bettina Kunz sollen Reisende aber nicht noch früher kommen, da sie sonst Reisenden mit früheren Abflügen im Weg stehen.
Gibt es am Check-in Probleme?
Engpässe werden insbesondere zwischen 5.30 und 6.30 Uhr, 10 bis 12 Uhr und 16 bis 17 Uhr erwartet. Dann rechnet der Flughafenabfertiger Swissport mit einem ähnlichen Passagieraufkommen wie jeweils zu Beginn der Sommerferien. «Die Wartezeit von 30 Minuten sollte aber am Check-in auch dann nicht überschritten werden», sagt Swissport-Sprecherin Nathalie Berchtold.
Zu beachten ist, dass das Check-in nicht vor 4 Uhr morgens möglich ist und dass viele Airlines die Check-in-Schalter für ihre Flüge frühestens zwei Stunden vor Abflug öffnen.
Wie kann man sich wappnen?
Vor allem Familien mit viel Gepäck wird der Vorabend-Check-in empfohlen. Aber aufgepasst: Nicht alle Airlines bieten diesen Service an – die Swiss und alle Partnerairlines der Lufthansa-Gruppe aber schon. Empfohlen wird das Online-Check-in und das Ausdrucken des Boarding-Passes und der Gepäcketikette. Das Gepäck kann dann an den Self-Bag-Drop-Schaltern aufgegeben werden.
Wer sich vorgängig informiert, was man in den Flieger mitnehmen darf, die erlaubten Flüssigkeiten in einem durchsichtigen Plastikbeutel mitführt und den Laptop vor der Sicherheitskontrolle aus dem Handgepäck nimmt, spart Zeit.
Harzt es immer noch bei den Sicherheitskontrollen?
Ja. Insbesondere bei den Gepäckscannern der Flughafenpolizei ist mit 20 Minuten oder mehr Wartezeit zu rechnen. Grund ist der Personalmangel. Während der Pandemie wurden Arbeitsplätze abgebaut, doch die rasch anziehende Nachfrage nach Flugreisen hat alle überrascht.
Wie ist die Verspätungssituation bei den Flügen?
Im vergangenen Jahr war einer von drei Flügen in Kloten nicht pünktlich. Das bedeutet, dass das Flugzeug mehr als 15 Minuten zu spät abhob. Die Situation hat sich im ersten Quartal nicht wesentlich verbessert.
Doch lieber mit der Bahn verreisen?
Die SBB haben vorgesorgt: An Auffahrt verkehren längere Züge und 30 Extrazüge in die Sonnenstube – in die vermeintliche Sonnenstube, muss angefügt werden. Denn die Aussichten sind nicht wesentlich besser als in Zürich. Die SBB empfehlen, sich über Zusatzzüge zu informieren und Sitzplätze zu reservieren.
Stau am Gotthard
Wer mit dem Auto in den Süden gelangen will, muss mit erheblichem Stau rechnen. Während die Stauzahlen gemäss TCS an Auffahrt 2020 und 2021 wegen der Pandemie «nicht relevant» waren, staute sich der Verkehr am Nordportal des Gotthardtunnels letztes Jahr am Mittwochabend und am Donnerstagnachmittag bis zu 10 Kilometer weit. Das entspricht einem Zeitverlust von 1 Stunde und 40 Minuten.
Autofahrenden aus dem Raum Zürich/Ostschweiz empfiehlt der TCS die San-Bernardino-Route, sobald aus dem Urnerland eine Stauzeit von einer Stunde gemeldet wird. Etwas Entlastung dürfte die für Mittwoch geplante Eröffnung des Gotthardpasses bringen. Auf dem Pässe-Portal des TCS findet man aktualisierte Infos.
In die umgekehrte Richtung wird ein längerer Stau erwartet, da die meisten Rückreisenden mehr oder weniger zur selben Zeit auf der Strasse sind. Am Sonntagabend des Auffahrtswochenendes 2022 stauten sich die Fahrzeuge am Gotthard-Südportal über 15 Kilometer, was drei Stunden Wartezeit entspricht.
Übrigens soll das Wetter am Wochenende sowohl in Zürich wie auch in Sizilien wieder freundlicher werden.