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Armut in der Schweiz tritt oft nicht zutage. (Symbolbild) Foto: pixabay

Leserbrief

Wir haben in unserem System nicht weibliche sondern männliche Armut

Armut in der Schweiz tritt oft nicht zutage. (Symbolbild) Foto: pixabay

Veröffentlicht am: 22.02.2024 – 11.29 Uhr

Man sollte sich mal die Frage stellen wo fängt Armut an? Bis jetzt sehe ich noch keine Menschen in der Schweiz, die wie in Drittweltländer am verhungern sind. Wir in der Schweiz haben verlernt was Wohlstand bedeutet. Wohlstand bedeutet nicht im Luxus zu leben sondern das man das notwendige – und etwas darüber – zum leben hat.

Dass viel mehr Frauen als Männer Ergänzung Leistungen (EL) beziehen liegt ja auf der Hand, da Frauen  noch rund vier bis fünf Jahre länger leben als Männer. Früher waren die Männer die tragenden Säulen der Ernährung der Familien, bis die Gleichschaltung von Mann und Frau (Feminismus) kam. Viele Seniorinnen beziehen noch eine Teilpension ihres verstorbenen Ehemannes und müssen eher selten EL beantragen und oftmals haben sie noch Vermögen, dass vom damaligen Ehemann erwirtschaftet worden ist.

Der gesetzliche Lebensunterhalt bei Senioren beläuft sich ab dem 1. Januar  dieses Jahres bei beachtlichen rund 1675 Franken monatlich. Sollte dieser Betrag nicht erreicht werden, dann kann man EL beantragen. Miete, Krankenkasse und vieles mehr wird von der EL separat bezahlt. Je kleiner also die AHV-Rente ist, desto weniger Steuern muss von den 1675 Franken bezahlt werden.

Zur Aussage «Trotzdem ist eine 13. AHV unentbehrlich und entlastet sehr viele Senioren»: Wer da von weiblicher Armut spricht, der hat die Welt nicht verstanden. Eine sogenannte Armutserscheinung entsteht bei den Senioren oftmals dann, wenn sie sich schämen, EL zu beantragen, wofür sie ja früher fleissig Steuern bezahlt haben. Sie wissen nicht, dass es EL gibt oder wenn die Zusatzeinnahme der Pensionskasse den Anspruch auf EL leicht übersteigt. Auch da müssen Lösungen gefunden werden.

Was wir heute haben ist nicht weibliche Armut sondern vielmehr männlich Armut in so ziemlich allen sozialen Schichten und Altersgruppen, da rund 80 Prozent der Obdachlosen in Westeuropa Männer sind. Frauen haben es einfacher in diesem heutigen System, einen geeigneten Unterschlupf zu finden als Männer.

Auch das Systemgeprägte Männerbild, dass auch von Frauen unterstützt wird: Du musst Erfolgreich sein, dann hast du Chancen bei den Frauen und in der Gesellschaft, du musst und musst. Wenn der Mann aus diesem System fällt, dann ist er oftmals «Cam Over»: Siehe die Statistik der Suizide bei Männern und die Statistik der Verwahrlosung von Männern. Deshalb stelle ich mir die Frage, warum gerade die linken Parteien das Problem dieser Männerarmut nicht aufwerfen.

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