Dübendorf wird wieder in den Genuss einer Kantonsschule kommen. Dies wird die Attraktivität Dübendorfs als Wohn- Arbeitsgemeinde weiter erhöhen. Mit dem Innovationspark, der Nähe zu Zürich, Flughafen und Naherholungsgebieten und neu bald auch wieder einer Kantonsschule verfügt Dübendorf über starke Trümpfe im Standortwettbewerb.
Die Kehrseite der Medaille spüren wir bereits: ein stetig zunehmendes Verkehrsaufkommen und überfüllte öffentliche Transportmittel. Die Bahnhöfe Dübendorf und Stettbach platzen heute schon aus allen Nähten und auch die Buslinien sind zu Stosszeiten am Rande der Kapazität – Tendenz klar steigend. Leider scheint diese Erkenntnis nur bedingt beim Kanton oder beim ZVV angekommen zu sein.
Abschreckende Beispiele dafür sind die Verlängerung der Glattalbahn, welche vom Kanton nicht als prioritär eingestuft wird, oder das Verkehrskonzept zur Zoo-Seilbahn, welches vor allem vom Prinzip Hoffnung lebt, aber keine realistische, vorausschauende Planung darstellt.
Die Planung und Bereitstellung von Verkehrsinfrastruktur sollte vorausschauend erfolgen. Dies würde aber bedeuten, dass etwa eine Glattalbahn heute bereits im Bau sein sollte, damit der zu erwartende Mehrverkehr in den nächsten Jahren absorbiert werden kann.
Das starke Bevölkerungswachstum in Dübendorf ist vom Kanton gewollt, entsprechend wäre es sinnvoll, wenn dieser auch die damit einhergehende Verkehrsproblematik prioritär behandelt, vor allem da es sich bei Dübendorf mit Innovationspark, Empa, Eawag und neuer Kantonsschule und dem Glattal insgesamt um eine bedeutende Achse des wirtschaftlichen Wachstums für den Kanton handelt.
Stattdessen versteckt man sich hinter bürokratischen Prozessen und Passagierzählungen, die belegen sollen, dass alles unter Kontrolle ist. Offensichtlich versuchte noch keiner der Verantwortlichen vom Kanton oder ZVV, an einem Arbeitstag im Bahnhof Stettbach um 17:30 Uhr aus einem Zug auszusteigen und auf die Strassenebene zu gelangen.
Vor diesem Hintergrund wird es spannend sein zu hören, was der Stadtrat zu berichten hat von seiner Charmeoffensive beim Kanton, um den Bau der Glattalbahnverlängerung doch noch zu beschleunigen. Hoffen darf man, aber ich befürchte, wir müssen uns auf noch mehr Stau und überfüllte Züge und Busse einstellen – eine klare Fehlleistung des Kantons.
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