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Ein Spital und ein Garten.

Über die Aktienkapitalerhöhung für das Spital Uster stimmen die Dübendorfer im März an der Urne ab. Foto: Erik Hasselberg

Leserbrief

Ein notgedrungenes Ja zur Aktienkapitalerhöhung des Spital Uster

Über die Aktienkapitalerhöhung für das Spital Uster stimmen die Dübendorfer im März an der Urne ab. Foto: Erik Hasselberg

Veröffentlicht am: 09.02.2024 – 10.11 Uhr

In gut einem Monat stimmen wir in Dübendorf über eine Beteiligung an der Aktienkapitalerhöhung für das Spital Uster ab. Vor gut zwei Jahren haben wir, aus heutiger Sicht zum Glück, an der Urne der Umwandlung des Spitals in eine Aktiengesellschaft zugestimmt. Nach dieser Umwandlung per 1. Januar 2023 kamen diverse Verbindlichkeiten und Altlasten ans Tageslicht, die jetzt mit einer Aktienkapitalerhöhung behoben werden sollen. Nur so bekommt das Spital Uster eine Chance für einen Neustart.

Fakt ist, dass wir in unserer Region sehr viele Spitäler haben, die zudem noch oft die gleichen Leistungen anbieten. Vor allem die Spitäler Uster und Wetzikon sind sehr nahe und überschneiden sich im Angebot, neben Spitälern in Winterthur und diversen in Zürich. Es ist weiter erwiesen, dass zu viel oder falsch verteilte Kapazität im Gesundheitswesen die Kosten erhöht.

Das konnten wir letzten Herbst unzählige Male zusammen mit der massiven Prämienerhöhung in der Zeitung lesen. Weiter ist erwiesen, dass die medizinische Qualität mit der Anzahl Eingriffe pro Spital steigt. Andere Länder setzen aus diesem Grund vermehrt auf einzelne Zentrumsspitäler statt vieler Regionalspitäler.

Mit genau diesen Problemen hat auch Uster zu kämpfen und sie sind mit ein Grund, wieso Spitäler wie Uster auch in Zukunft mit massiven finanziellen Herausforderungen werden kämpfen müssen. Wollen wir endlich die Kosten im Ge-sundheitswesen in den Griff bekommen, so müssen wir dringend auch den Spitalbedarf und die Dichte des Angebots diskutieren. Vielleicht liegt die Zukunft des Spitals Uster dann mehr in der Pflege- und Hausarztversorgung.

Wir sind aber zum Schluss gekommen, dass die Frage nach dem Spitalbedarf nicht in Zusammenhang mit der jetzigen Aktienkapitalerhöhung gestellt werden kann und diese beiden Fragen nicht vermischt werden sollten. Denn bei dieser Kapitalerhöhung geht es um eine absolut dringende Notlösung. Ohne einer Zustimmung müsste das Spital Uster kurzfristig und ziemlich ungeordnet seine Tore schliessen, mit vielen negativen Begleiterscheinungen wie unzählige Entlassungen und nicht überbrückte Lücken in der Gesundheitsversorgung.

Fakt ist auch, dass eine «Rettung» des Spitals mit dem Entscheid in Dübendorf steht oder fällt. Immerhin ist die Erhöhung des Aktienkapitals finanziell etwas abgesichert mit dem Wert der Gebäude und des Grundstückes, auf dem das Spital steht. Mit wenig Euphorie und aus der Not heraus empfehlen wir daher ein Ja zur Aktienkapitalerhöhung. 

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