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Für die obligatorischen zehn Schwimmstunden pro Jahr in der Primarstufe soll das Freibad ausreichen. Foto: PD

Leserbrief

Verwässerte Hallenbad-Abstimmung

Für die obligatorischen zehn Schwimmstunden pro Jahr in der Primarstufe soll das Freibad ausreichen. Foto: PD

Veröffentlicht am: 10.11.2023 – 09.26 Uhr

Die staatlichen Organe gewährleisten, dass die Meinung der Stimmberechtigten zuverlässig und unverfälscht zum Ausdruck gebracht werden kann, indem sie insbesondere einen freien und offenen Prozess der Meinungsbildung fördern und eine von Zwang und unzulässigem Druck freie Stimmabgabe ermöglichen (Gesetz über die Politischen Rechte § 6).

Die bejahenden Leserbriefe im letzten «Glattaler» erwecken den Eindruck, dass es ein Hallenbad braucht oder benötigt wird, selbst in der Weisung zum neuen Hallenbad wird ein Lehrschwimmbecken als zwingend benötigt bezeichnet. Das ist falsch -  es benötigt bloss ein Schwimmbecken um die obligatorischen zehn Schwimmstunden pro Jahr in der Primarstufe zu besuchen, es genügt unser schönes Freibad.

Eine Abstimmungsvorlage sollte spätestens drei Wochen vor der Abstimmung den Stimmberechtigten zugestellt sein und im Amtlichen Publikationsorgan muss der beleuchtende Bericht ebenfalls drei Wochen vor der Abstimmung veröffentlicht werden. Wegen des zweiten Wahlgangs für den Ständerat wurde die Zustellungsfrist auf zehn Tage verkürzt. Aber die Veröffentlichung der Abstimmungsvorlage wurde verschlafen, auch flossen keine Informationen über die Verkürzung der Zustellungsfrist.

Beim Durchblättern der Online-Abstimmungsvorlage  sind mir die Kapitalfolgekosten ins Auge gestochen, da sollen bei der Abschreibung von knapp 45 Millionen Franken in 33 Jahren und 3 Prozent Zinsen Kosten von 1 375 000 Franken anfallen? Der korrekte Wert mit Abschreibungen in den ersten Jahren ist 2,7 Millionen, dazu kommen 2,28 Millionen Betriebskosten. Das Hallenbad hat demnach jährlich wiederkehrende Kosten von 5 Millionen Franken was eine Steuererhöhung von 4 bis 5 Prozent ausmacht für alle Dübendorfer Einwohnerinnen und Einwohner. 2015 hatte der Stadtrat in Eigenregie den Standort für ein neues Hallenbad bestimmt und beim Projektwettbewerb unter Ausschluss der Öffentlichkeit den Sieger auserkoren. Erst für den Planungskredit im Sommer 2018 wurde der Gemeinderat mit einbezogen.

Es ist bereits viel Geld «dä Bach ab» und jetzt noch der Leerlauf mit der Abstimmungsvorlage – grundüberholen wir doch das Lehrschwimmbecken im Stägenbuck und erhalten unser schönes, naturnahes Freibad.

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