Wie sinnvoll ist die Initiative «Mitbestimmen bei Temporeduktionen!» der SVP Dübendorf wirklich? Woher die Abneigung mancher auf 30er-Zonen auch immer kommen mag, mit wenig Mühe kann man sich überlegen, was diese populistische Initiative überhaupt bringen soll.
Man nehme eine Strecke innerhalb von Dübendorf, wie die Strecke Stettbach nach Sportanlage Dürrbach. Diese Strecke ist laut einer Navigations-App 4,7 Kilometer lang und im Morgenverkehr beträgt die Fahrzeit 10 Minuten. Selbst wenn der Stadtrat auf dieser Strecke eine neue 30er-Zone definieren könnte, würde im Vergleich zu einer 60er-Strecke gerade mal ein «Zeitverlust» von rund 282 Sekunden resultieren. Bei einer Lebenserwartung von 80 Jahren, sind die «Zeitersparnisse» der 60er-Strecke also ein minimer Bruchteil eines Menschenlebens. Dafür scheint die SVP zu politisieren – minimaler Nutzen und maximaler Schwachsinn.
Der administrative Aufwand wäre enorm, wenn jede Temporeduktion, die der SVP nicht passt, eine Abstimmung zur Folge hätte. Gerade in dicht besiedelten Gebieten, wie es Dübendorf nun mal ist, macht eine Temporeduktion immer Sinn. Entgegen den Behauptungen des Initiativkomitees, möchte die Initiative nicht die Sicherheit fördern, sondern den Sonderstatus des motorisierten Individualverkehrs zementieren. Falls wir eine Stadt für alle wollen, in der auch die kleinsten und langsamsten der Gesellschaft sicher unterwegs sein können, müssen wir die Initiative am 18. Juni ablehnen. Christoph Imboden, Dübendorf
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