Im Industriequartier in Volketswil, Ortsteil Zimikon, probt einmal die Woche die Irish-Folk-Band Bombay Suicide.
Begonnen hat alles vor zehn Jahren. Matthias Naef, der Sänger und Gründer von Bombay Suicide, spielte damals noch in einer Punkband als Schlagzeuger. «Inspiriert von der irischen Folk-Punkband The Pogues, bin ich auf die Idee gekommen, traditionelle irische Musik zu spielen.»
Angefangen habe er mit Folksongs aus dem Pfadi-Singbuch, später dann seien anspruchsvollere Songs dazugekommen. «Klassisches Learning by Doing eben», sagt der Musiker.
Es folgte eins aufs andere. «Mit Elder von Ow, dem Violinisten, haben wir dann angefangen, kleine Gigs in den Zürcher Pubs zu spielen. Überraschenderweise wurden wir tatsächlich gebucht, obwohl wir beide keine irischen Wurzeln haben – und vor Iren oder Engländern zu spielen, das war dann schon eine Ehre», erklärt Naef.
Der perfekte Übungsraum
Weitere Bandmitglieder kamen später dazu. Und gingen wieder. Heute, zehn Jahre später, ist die Band auf sieben Köpfe angewachsen. «Jetzt sind wir komplett», sagt Martin Weiss, der Schlagzeuger. «Jeder hat seinen Platz, und wir möchten kein Instrument missen.»
Seit eineinhalb Jahren spielt die Band nun in Volketswil. «Früher haben wir in einem düsteren Winterthurer Keller geprobt. Hier haben wir neu eine Tontechnikanlage, eine Lichtanlage inklusive Bühne und nicht zu vergessen die hauseigene Bar – hier bleiben wir», sagt der Sänger und lacht.
Tradition ist Tradition
Die Band hat sich auf traditionelle irische Songs spezialisiert, entwickelt diese aber nach ihrem Gusto weiter, oder man schreibt auch selbst mal einen Song.
In ihrem Repertoire haben sie insgesamt 18 Titel. Anzutreffen sind unter anderem «Irish Rover» oder der Antikriegssong «Johnny, I Hardly Knew Ye».
In dieser Probe scheint besonders «Spancil Hill» eine technische Herausforderung zu sein. Naef sucht zu Beginn ein paarmal nach der richtigen Tonlage und setzt wiederholt neu an – nicht einfach, denn der Song wird mit einer sehr tiefen Stimme gesungen.
Das Stück fordert die Band, und einige brauchen danach eine Rauchpause, während die Akkordeonspielerin Simone Bamert, der Bassist Dave Etter und der Gitarrist Mo Wäckerlin noch einige Töne aufeinander abstimmen. «Der Song braucht noch etwas mehr Übung», meint Naef als Zwischenbilanz.
Hamburg oder Volketswil?
Naef wünscht sich, mit seinen Bandkollegen immer so weiterzuspielen. Die Freundschaften und den Zusammenhalt in der Band wolle er auf keinen Fall missen. Schlagzeuger Weiss träumt von einem Auftritt am Irish Folk Festival bei Hamburg.
«Und wenn wir einen geeigneten öffentlichen Platz in Volketswil finden, dann spielen wir gerne mal ein Konzert für die Volketswilerinnen und Volketswiler.»