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Mann vor einem roten Samtvorhang hält ein brennendes Portemonnaie in der Hand.

Das brennende Portemonnaie ist einer der Tricks von Dan White. Foto: Annette Saloma

Dan White aus Gutenswil

Dieser Magier spielt mit dem Feuer

Dan White lebt seit 25 Jahren vom Zaubern. Ausgelernt hat der Volketswiler jedoch noch lange nicht.

Das brennende Portemonnaie ist einer der Tricks von Dan White. Foto: Annette Saloma

Veröffentlicht am: 07.08.2023 – 13.02 Uhr

Dan White hält ein Portemonnaie in die Höhe. Als er es öffnet, schiessen Flammen daraus hervor. Der 20er-Note, die darin steckt, hat dies nichts gemacht. Kurzerhand faltet er sie zusammen. Als er den Geldschein wieder auseinanderfaltet, sind daraus 200 Franken geworden.

Es ist einer seiner liebsten Tricks, die das Publikum immer wieder von Neuem verblüffen. Dan White ist Zauberkünstler. Seit 25 Jahren lebt er vom Zaubern, genauso lange ist er verheiratet und wohnt in einem Einfamilienhaus in Gutenswil.

Erste Auftritte als Jugendlicher

«Schon als Kind hat mich die Mystik des Zauberns fasziniert», erzählt er, der in Zürich aufgewachsen ist. «Wenn einen das Zaubervirus einmal gepackt hat, lässt es einen nicht mehr los.» Bei ihm war es als 12-Jährigem so weit. Zu dieser Zeit lernte er in den Ferien einen pensionierten Lehrer kennen, der in seiner Freizeit zauberte. Er zeigte ihm Tricks und schenkte ihm Zauberbücher. «Da hat es mir den Ärmel reingenommen.»

In jeder freien Minute übte er, oft mit einem Freund zusammen. Denn Zaubern ist vor allem eines: harte Arbeit. «Es gibt Tricks, an denen habe ich jahrelang gefeilt, bis sie so funktionierten, wie ich wollte», erzählt der Mann mit dem silbernen Ring im Ohr und dem schwarzen Pferdeschwanz. «Bauchreden übte ich 20 Jahre lang.»

Mein Feuer brennt immer noch lichterloh für die Zauberei.

Dan White

Zauberkünstler

Die Leute verblüffen, zum Staunen und zum Lachen bringen – das ist es, was ihn an seiner Tätigkeit so fasziniert. «Ich stelle die Welt, die sie meinen zu verstehen, in kürzester Zeit auf den Kopf.»

Bereits während seiner Lehre als Elektriker hatte der heute 55-Jährige Auftritte an diversen Feiern. Nach der Lehre arbeitete er 50 Prozent als Elektriker, den Rest widmete er der Zauberei, besuchte Seminare, Weiterbildungen, eine Theaterschule.

Dan White ist ein Künstlername, den er hat, seit er 16 Jahre alt ist. «Den Namen Dan fand ich cool, und White steht für weisse Magie», erklärt er. Seinen bürgerlichen Namen will er nicht verraten.

Mit 30 machte er sich zu 100 Prozent selbständig, setzte ganz auf die Karte Zauberkünstler – bis heute. Pro Jahr hat er über 100 Auftritte, an Hochzeitsfeiern, Geburtstagspartys, Taufen, Firmenevents und Festivals, auch im Ausland. «Ich zauberte in China, Spanien, Italien, Deutschland und Österreich.»

Zylinder, Seil und Ringe sucht man bei ihm vergebens. Dan White macht klassische Fingerfertigkeitssachen mit Alltagsgegenständen, zaubert Dinge hervor, lässt sie wieder verschwinden. «Seit ein paar Jahren zeige ich auch mentale Zaubereien, wo ich die Gedanken der Zuschauer errate», erzählt er.

Söhne haben andere Talente

Auch Humor hat in seinen Shows einen grossen Stellenwert. «Dan White – Magic und Comedy» steht auf seiner Website, seiner Visitenkarte, seinem Auto.

Seine zwei inzwischen erwachsenen Söhne sind nicht in seine Fussstapfen getreten. «Als sie gemerkt haben, welche Arbeit dahintersteckt, hat es sie nicht mehr interessiert», sagt er mit seiner warmen, tiefen Stimme und lacht. Gestört hat ihn das nie. «Sie haben andere Talente.»

Auch nach bald 40 Jahren im Geschäft hat Dan White noch lange nicht genug. «Wie in jedem Beruf gibt es Phasen, da ist man mehr oder weniger kreativ», sagt er. «Aber mein Feuer brennt immer noch lichterloh für die Zauberei.»

Bis Mitte August ist Dan White an einem Zauberkongress in Las Vegas, wo sich Hunderte von Magiern aus der ganzen Welt treffen, sich austauschen und natürlich zaubern. «Es gibt noch viele magische Prinzipien, die ich gerne lernen möchte», sagt er. Welche, das ist wie bei allem in der Zauberkunst streng geheim. Nur so viel: «Als Zauberer muss man sich immer weiterentwickeln und Neues erfinden.»

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