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Justiz
Altes Farbfoto mit mehreren Personen.

René Osterwalder verlässt das Zürcher Bezirksgericht am 19. Mai 1998. Er war zu 17 Jahren Gefängnis und anschliessender Verwahrung verurteilt worden. Foto: Keystone

Assistierter Suizid bestätigt

«Babyquäler» René Osterwalder stirbt in Zürcher Gefängnis

Der 71-Jährige, der vor seiner Verurteilung in Dübendorf eine Informatikfirma betrieb, nahm sich mithilfe einer Sterbehilfeorganisation das Leben.

René Osterwalder verlässt das Zürcher Bezirksgericht am 19. Mai 1998. Er war zu 17 Jahren Gefängnis und anschliessender Verwahrung verurteilt worden. Foto: Keystone

Veröffentlicht am: 05.05.2025 – 13.03 Uhr

Der als «Babyquäler» bekannt gewordene Straftäter René Osterwalder ist im Gefängnis Pöschwies in Regensdorf gestorben. Er nahm sich mithilfe einer Sterbehilfeorganisation das Leben.

Der Sexualstraftäter sei schon am 16. April gestorben, bestätigte die Direktion der Justiz und des Inneren am Montag. Sie betont, dass das in der Europäischen Menschenrechtskonvention und der Bundesverfassung garantierte Selbstbestimmungsrecht auch für inhaftierte Personen gilt.

Dies bedeute, dass urteilsfähigen Gefangenen der Zugang zu einer Sterbehilfeorganisation grundsätzlich gewährt werden müsse. Die Organisation sei dann für die Prüfung der Voraussetzungen und die korrekte Durchführung des assistierten Suizids verantwortlich.

Osterwalders Taten erschütterten in den 1990er Jahren die Schweiz: Ab 1992 quälte und missbrauchte er mehrere Kinder, darunter zwei Mädchen im Babyalter. Seine Taten zeichnete er auf Videos auf. 1998 wurde er zu 17 Jahren Zuchthaus verurteilt. Zudem ordnete das Geschworenengericht die Verwahrung an.

Bemühung um Entlassung aus Verwahrung

Osterwalder hatte in den Jahren 1991 und 1992 ein Baby und ein Kleinkind, die ihm von Bekannten zum Hüten anvertraut wurden, aufs Schwerste sexuell ausgebeutet und die Taten gefilmt. Die Vergehen fanden in einer Wohnung in Volketswil statt. 1992 beging er zudem sexuelle Handlungen mit einem 12-jährigen Knaben.

Osterwalder sorgte in den vergangenen Jahren nicht nur mit seinen Bemühungen, aus der Verwahrung entlassen zu werden, für Schlagzeilen. Im Frühling 2013 trat er in einen Hungerstreik, weil er nicht mit einem Mithäftling zusammenleben durfte, in den er sich verliebt hatte.

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