Am Wochenende ist eine Karawane von Zirkuswagen auf den Kiesplatz hinter dem Kultur- und Sportzentrum Gries in Volketswil getuckert. Dort hat der Circolino Pipistrello zum siebten Mal sein Lager aufgeschlagen.
Das hat etwa 80 Kinder aus der Gemeinde angezogen, die eine Woche ihrer Ferien mit dem Kinderzirkus verbringen. Am Ostermontag halfen sie den Artisten beim Errichten des Zirkuszelts. Am Dienstag ging es mit dem Programm los, das die Kinder- und Jugendarbeit Volketswil zusammen mit dem Circolino Pipistrello organisiert. Die Artisten zeigen ihr Können, und die Kinder suchen sich aus, was sie während der Woche üben wollen. Denn am Samstag gibt es eine Aufführung für die Eltern.
Einige haben den Dreh raus, andere drehen noch
In den Turnhallen des Sportzentrums und um diese herum haben sich die 6- bis 16-Jährigen in Grüppchen verteilt. Jeweils zwei Artisten führen eine Kinderschar in ihr Hand- oder Fusswerk ein.
So zum Beispiel in der vordersten Turnhalle, wo 20 kleine Artisten sich an den Trapezen und Luftakrobatiktüchern versuchen, die von der hohen Decke hängen. Die Kinder lernen schnell. Schon nach wenigen Stunden stehen zwei Mädchen auf einem Trapez, das eine auf den Schultern des anderen.
Eine Kollegin hatte mit den Tüchern weniger Glück: Nachdem ihr ein Trick missglückte, purzelt sie zu Boden und verheddert sich hoffnungslos im Tuch. Zu viele Glieder und ein zu langer Stoff – jeder Befreiungsversuch scheitert, bis ihr ein anderes Mädchen zu Hilfe kommt und sie aus dem Knopf löst.
Beim Eingang des Sportzentrums üben die Magier. Wer sich ihnen nähert, wird mit einem forschen «kusch, kusch» von einem Nachwuchszauberer weggescheucht. Schliesslich wollen sie ihre frisch gelernten Magie-Geheimnisse nicht schon verraten.
Trotzdem sind die Kinder gewillt, ihr Können zu zeigen. Ein Junge zeigt stolz seine magische Papiertasche. Mit einem flinken Griff stopft er ein Stoffstück hinein. Als er die Tasche wieder öffnet und präsentiert, ist sie leer. Er zuckt nonchalant mit den Schultern, als würde er jeden Tag Tücher zum Verschwinden bringen.
Auch eine Turnhalle weiter können die ersten Kinder bereits richtige Kunststücke zeigen. Ein Junge balanciert schon so gekonnt auf einem rollenden Fass, dass er währenddessen ein Taschentuch aus der Hose ziehen und sich die Nase putzen kann. Danach versucht er sich mit dem Jonglieren von Keulen auf dem Fass. Hinter ihm rollt eine Tonne vorbei. Anstatt darauf zu balancieren, hat sich ein Mädchen darin verkrochen und lässt sich von der Kollegin durch die Halle rollen.
Elegant im Pinguin-Frack
Einige der Teilnehmer üben auf dem Kiesplatz beim Zirkuszelt. Die Gruppe der Kinder, die die Aufgabe des Direktors übernehmen, wühlt gerade durch den Kostümfundus des Zirkus. Ein Mädchen entscheidet, dass es als Pinguin verkleidet die Show moderieren will. Samt Schnabel, den es sich auf die Nase bindet.
Aus dem Zirkuszelt klingen derweil seltsame Töne. Dort übt die Band. Manche Kinder haben ihre eigenen Instrumente mitgebracht, wie zum Beispiel eine Querflöte. Andere begnügen sich mit einer Küchenreibe und einem Löffel. Schliesslich geht es ihnen um den Spass. Und mit so viel Lernwille steht die Aufführung im Nu.