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Überbauung Luegisland in Gutenswil

Die Alsa Pensionskasse wird mit ihrer geplanten Überbauung Veränderung nach Gutenswil bringen. Visualisierung: PD

Rund 180 neue Wohnungen

Pensionskasse plant Grossüberbauung – die Anwohner haben Bedenken

Die Alsa Pensionskasse plant eine grosse Überbauung am östlichen Rand von Gutenswil. Am Wochenende wurde das Siegerprojekt des Architekturwettbewerbs vorgestellt – und von Anwohnern kritisch hinterfragt.

Die Alsa Pensionskasse wird mit ihrer geplanten Überbauung Veränderung nach Gutenswil bringen. Visualisierung: PD

Veröffentlicht am: 17.03.2025 – 15.57 Uhr

Das Siegerprojekt des Architekturwettbewerbs für die Überbauung des Luegisland-Areals am östlichen Ortsrand von Gutenswil steht fest. Das Projekt mit dem Namen «Die Dorfboten» von zwei Zürcher Architekturbüros sieht sieben Gebäude auf dem 34’500 Quadratmeter grossen Grundstück vor. Die drei- bis sechsstöckigen Häuser sollen rund 180 Mietwohnungen beinhalten.

Die Grossüberbauung, die im Jahr 2030 fertiggestellt sein soll, wird rund 700 neue Einwohner nach Gutenswil bringen. Das entspricht einem Bevölkerungszuwachs in Gutenswil von rund einem Drittel. Die Überbauung unterliegt dabei der Gestaltungsplanpflicht. Damit will die Gemeinde Volketswil sicherstellen, dass das Projekt die ökologischen Anforderungen erfüllt und die kommunalen Rahmenbedingungen eingehalten werden.

Denn auf dem Luegisland-Areal befinden sich schützenswerte Gehölze und Hecken sowie ein Feuchtbiotop. Diese Bestände sollen erhalten werden. Die zwei bestehenden Villen werden abgerissen.

Es geht um mehr als nur die Überbauung

Am vergangenen Freitagabend fand eine öffentliche Vernissage im Kultur- und Sportzentrum Gries in Volketswil statt. Dort stellte die Bauherrschaft die Ergebnisse des Architekturwettbewerbs aus. Jurypräsident Peter Ess stellte sich nach einer Führung den Fragen des Publikums.

Und davon hatten die rund 80 Besucher, mehrheitlich Gutenswiler, genug. Eine Frau fragte zum Beispiel, wie das Projekt verkehrstechnisch erschlossen werde. Laut Ess soll die Erschliessung über die Luegislandstrasse erfolgen. «Auch ein Trottoir auf der Seite des Grundstücks ist eine Option.»

Diese Antwort schien einen anderen Besucher nicht zufriedenzustellen. «Der Verkehr in Gutenswil ist jetzt schon überlastet, es hat ständig Stau am Kreisel», meldete er sich zu Wort. Es gebe bei diesem Areal keine Anbindung an den öffentlichen Verkehr. «Wie soll das funktionieren?» Diese Bedenken konnte Ess nicht ausräumen. «Die definitive Verkehrsanbindung wird im Verlauf der Planung erarbeitet.»

Ein anderer Mann wunderte sich: «Bei so vielen Neuzuzügern muss auch mit viel mehr Schülern gerechnet werden. Müsste dann nicht noch ein zusätzliches Schulhaus gebaut werden?» Auch hier war die Antwort von Ess: «Solche Fragen werden im weiteren Prozess mit der Gemeinde diskutiert.»

Die Infrastruktur schien neben der Höhe der Gebäude und dem Dorf-Land-Übergang am meisten Sorgen zu bereiten. So fragte eine Frau, ob es in der Überbauung Läden, Cafés oder einen Coiffeur geben werde. «Es können schliesslich nicht alle im gleichen Volg einkaufen.» Ess erklärte: «In den Erdgeschossen der Gebäude gibt es Räumlichkeiten, die für solche Angebote genutzt werden können. Aber nur, wenn die Nachfrage dazu besteht. Sonst werden diese Räume als Wohnungen genutzt.»

Die meisten Fragen der Besucher liessen sich noch nicht abschliessend beantworten, denn das Projekt steht erst am Anfang. Als nächsten Schritt wird die Bauherrschaft zusammen mit den Architekten ein Richtprojekt erarbeiten. Dieses wird der Gemeinde vorgelegt. Sie wird prüfen, ob das Projekt mit dem erarbeiteten Gestaltungsplan übereinstimmt.

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