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Gesellschaft
Ein Bild vom November 2024 anlässlich der Zürcher Mannschaftsmeisterschaft. Schachclub Dübendorf

An der Zürcher Mannschaftsmeisterschaft im vergangenen November in der Dübendorfer Senfmühle wurde nach den traditionellen Regeln gespielt. Foto: PD

Ungewöhnliche Regeln

Dübendorfer Schachclub war der Welt voraus

Eine selten gespielte Schachvariante ist in der Szene gerade in. Der Schachclub Dübendorf hat die Regeländerung längst vor dem Hype ausprobiert.

An der Zürcher Mannschaftsmeisterschaft im vergangenen November in der Dübendorfer Senfmühle wurde nach den traditionellen Regeln gespielt. Foto: PD

Veröffentlicht am: 05.03.2025 – 14.43 Uhr

Der amerikanische Schachgrossmeister Bobby Fischer hat in den 1990er Jahren eine neue Variante des strategischen Brettspiels erfunden. Sie nennt sich Schach-960. Im Unterschied zu den herkömmlichen Regeln werden die Positionen der Figuren hinter den Bauern zufällig ausgelost. So entstehen 960 unterschiedliche Startaufstellungen, die möglich sind.

Diese Spielvariante erlebt nun ihre Wiedergeburt. Die besten Spieler der Welt messen sich in diesem Jahr an einer grossen Turnierserie im Schach-960-Format.

Schon Monate zuvor haben die Spieler vom Schachclub Dübendorf diese Regelabwandlung ausprobiert. Laut Spielleiter Jürg Benz hatte ein Vereinsmitglied dies im letzten Jahr vorgeschlagen, worauf Schach-960 während des Sommerturniers gespielt worden ist. «Ein bisschen komisch ist es schon, weil man nicht seine gewohnten Eröffnungen spielen kann», sagt Benz, der zwei Partien ausgetragen und dabei beide gewonnen hatte.

Statt zu Spielbeginn die Sizilianische oder die Spanische Eröffnung zu ziehen, musste sich Benz mit der neuen Startaufstellung arrangieren, die eine App für sie ausgelost hatte. «Plötzlich merkt man, dass einem auf einem Flügel die Verteidigung fehlt. So rennt man manchmal in einen Hammer.»

Plausch für zwischendurch

Die Figuren werden allerdings durch die App nicht völlig willkürlich platziert, es gibt ein paar Einschränkungen. So steht der König immer zwischen den Türmen, und ein Läufer kommt auf ein weisses, der andere auf ein schwarzes Feld. Die zufällig generierte Formation wird jeweils für Weiss und Schwarz spiegelsymmetrisch auf dem Brett aufgebaut, bevor die beiden Spieler beginnen.

Im Schachclub Dübendorf hat die Variante Anklang gefunden. «Glatt» sei es gewesen, sagt Benz. «Ein schöner Plausch für zwischendurch.» Auch andere Mitglieder hätten Schach-960 als «gute Abwechslung» empfunden.

Ob der Club diese Abwechslung weiterhin spielt, ist allerdings noch unklar. Laut Benz werden das die Mitglieder im Hinblick auf das Sommerturnier gemeinsam entscheiden.

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