Volketswil ist eine grosse, wachsende Gemeinde in einem der wirtschaftsstärksten Kantone der Schweiz. Dass ein kleines Einkaufszentrum mitten in dieser florierenden Gemeinde zu fast einem Drittel leer steht, erstaunt.
Aber es ist so. Im altbekannten Zänti in Volketswil stehen acht von 29 Mietflächen leer: sechs Laden- und Verkaufsflächen sowie zwei Büroflächen. Alle Räumlichkeiten sind frisch renoviert – das im Jahr 1973 erbaute Einkaufszentrum wurde 2020 saniert.
«Totgesagte leben länger»
Werner Aerni ist Experte für die Revitalisierung von Einkaufszentren beim Immobiliendienstleister CBRE. Er sagt: «Die Situation für kleinere Einkaufszentren bleibt weiterhin anspruchsvoll – Das Freizeit- und Einkaufsverhalten ist im Wandel, und zunehmender Onlinehandel setzt den stationären Einzelhandel stark unter Druck.»
Aernis Erfahrung nach sind die Zentren aber keineswegs dem Untergang geweiht. «Totgesagte leben länger», sagt er und lacht. «Kleine Einkaufszentren, die sich anpassen und erneuern, werden auch in Zukunft nicht aus der Schweizer Retail-Landschaft wegzudenken sein.» Und mit der Renovierung habe sich seiner Meinung nach auch das Zentrum Volketswil angepasst und sei fit für die Zukunft.
Mehrere Konkurse
Tatsächlich würden die meisten Mietflächen auch nicht seit der Sanierung leer stehen, erklärt Philipp Küchler, Portfolio Director bei Epic Suisse, der Eigentümerin des Zentrums Volketswil.
Er sagt: «Im Lauf der Zeit, aber insbesondere im Jahr 2024 kam es zu Konkursen bei gewissen Mietern.» Als Beispiel nennt Küchler die Buchhandlung Weltbild. Die Ladenkette meldete im August 2024 schweizweit Insolvenz an. «Diese Konkurse führten einerseits zu Leerständen und blockierten gleichzeitig wegen der Konkursverfahren die Wiedervermietung.»

Deshalb sei jetzt das Ziel, wieder eine Vollvermietung zu erreichen. Und zwar mit einem Mietermix, «der die Kunden- und Anwohnerbedürfnisse befriedigt».
Kommentar schreiben