Die Amphibie, für die drei neue Weiher angelegt wurden, befindet sich bereits nicht mehr im Wasser. «Die Gelbbauchunke hüpft wohl gerade in den umliegenden Hecken herum und sucht ihr Überwinterungsquartier», sagt der Projektleiter Jannik Stieger. Doch der stark gefährdete Frosch war Ende Juni vor Ort und hat gelaicht. Ein grosser Erfolg für die Stiftung Wirtschaft und Ökologie (SWO), die das Projekt im Auftrag der Stadt Dübendorf umgesetzt hat.
Das Ziel war es, die national bedeutenden Amphibienlaichgebiete Heidenriet und Chrutzelried miteinander zu verbinden. Lothar Schröder, Bereichsleiter Bildung bei der SWO, erklärt: «Wir wollten die einzelnen Biodiversitätsgebiete vernetzen, um sogenannte Trittsteinbiotope zu schaffen.» Das sei wichtig für eine stabile Amphibienpopulation.
Ein Naturschutzprojekt als Vorbild
Was 2020 noch eine Schafweide war, wurde von der SWO abgetragen und in Trockenwiesen, Weiher, Sandlinsen und Steinlinsen für gefährdete Bienen, Schnecken oder Amphibien umgewandelt. Die Arbeiten wurden von der SWO mit zwei Kursen kombiniert. Die Kursteilnehmenden halfen aber nicht nur beim Bau mit: «Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer geben ihre gesammelten Erfahrungen nun in der ganzen Schweiz weiter. Unser Projekt gilt als Vorbild», so Schröder.
Direkt neben dem Primarschulhaus Gfenn wurden zwei Weiher mit Teichfolie angelegt, wobei der kleinere obere Teich bei starkem Regen in den grösseren unteren Teich überfliesst. Jannik Stieger erklärt: «Es soll vorkommen, dass die Weiher ab und zu austrocknen. Das verhindert, dass Libellen ihre Eier ablegen – denn ihre Larven fressen die Quappen der Gelbbauchunken.»
Weiter unten im Gebiet wurde ein dritter Teich angelegt. Auch bei diesem ist das Ziel, dass er ab und zu austrocknet. Wichtig sei auch, dass der Weiher «brach und schlammig bleibt», so Stieger. Denn «Gelbbauchunken mögen es so». Dafür wurde versuchsweise eine Betonitmatte verwendet. Diese besteht aus einem Tonmaterial, dass durch Verwitterung von vulkanischer Asche entsteht und dadurch leicht wasserdurchlässig ist. «Bis jetzt hat es gut funktioniert», so der Projektleiter.
Die verschiedenen Lebensräume in diesem Naturschutzgebiet erfordern eine fachkundige Pflege. Deshalb ist die SWO weiterhin für den monatlichen Unterhalt des Gebiets zuständig. «Wir wollen, dass sich ein Gleichgewicht zwischen menschlicher Pflege und Natur einstellt», erklärt Schröder. Dafür erhält die Stiftung von der Stadt jährlich 8000 Franken.