Bei den Ingolds bleibt das Dübifäscht in der Familie. Vor über 40 Jahren war Peter Ingold bereits Mitglied im Organisationskomitee (OK) des Dorffests Dübendorf, das jeweils alle vier Jahre stattfindet. 2004 wurde sein Sohn André Ingold OK-Präsident. Und seit 2016 liegt dieses Amt in den Händen von Marcel Ingold, dem Bruder von André Ingold, der heute Stadtpräsident (SVP) ist.
Das diesjährige Dübifäscht Ende August ist aber dennoch das erste, das Marcel Ingold in dieser Position organisieren darf – 2020 kam ihm Corona dazwischen. Umso grösser ist die Freude beim 59-Jährigen, der in Dübendorf aufgewachsen ist. «Das Fest ist eine Herzensangelegenheit für mich.»
Strengere Sicherheitsauflagen fordern die Vereine
Acht Jahre sind vergangen, seit sich Dübendorf zuletzt in eine Festmeile verwandelt hat. Damals war der Anlass noch als Dorffest bekannt, 2020 wurde es in Dübifäscht umbenannt und bekam ein neues Logo. «Wir wollten dem Fest einen neuen Anstrich geben», begründet Ingold.
Den Dorfcharakter behalte die Veranstaltung dennoch bei. «Chilbi-Bahnen, traditionelle Festbeizen, Partyzelte, Blasmusik – es ist ein richtiges Vereinsfest, wo für Gross und Klein etwas dabei ist.»
Und doch hat sich in den letzten Jahren auch vieles verändert, vor allem im Sicherheitsbereich. «Die Auflagen werden immer strenger», fasst Ingold zusammen. Vor 40 Jahren habe es kaum jemanden interessiert, ob und wie das Festgelände evakuiert werden könne. Heute ist ein entsprechendes Konzept aus der Organisation nicht mehr wegzudenken.
Auch die Sicherheitsanforderungen an die Vereine sind strenger geworden. «Sie müssen sich mit den Themen Notausgang oder Brandschutz auseinandersetzen. Ein Mehraufwand, der auf wenig Begeisterung stösst.»
Höhere Sicherheitsanforderungen bedeuten Mehrkosten für die Vereine, da tendenziell mehr Dienstleistungen von Dritten nötig sind. «Die Festzeltmiete steigt beispielsweise, da eine stärkere Verankerung erforderlich ist», erzählt der OK-Präsident.
Eine zusätzliche Herausforderung für die Vereine, die sonst schon an diversen Fronten zu kämpfen haben. «Es wird für sie immer schwieriger, neue Mitglieder und freiwillige Helfer zu finden. In Kombination mit höheren Ausgaben ist das keine einfache Situation.»
80 Jahrgänge an einem Ort vereint
Dennoch haben sich über 30 Vereine für das Dübifäscht angemeldet. Ein Umstand, der Ingold bestätigt, dass das Fest trotz gestiegenen Anforderungen ein wichtiger Bestandteil des Vereinslebens ist. Auch bei den Einwohnern sei die Vorfreude gross – das höre er zumindest aus Gesprächen heraus. «Es ist lange her, seit man das letzte Mal in diesem Rahmen zusammengekommen ist. Die Leute freuen sich, alte Freunde, Klassenkameradinnen und ehemalige Dübendorfer wiederzusehen.»
Ein Wiedersehen mit alten Freunden – Ingold und sein Team haben dieses Thema zum Credo am diesjährigen Dübifäscht gemacht. Am Sonntag, 1. September, findet in diversen Zelten das erste «Dübiklassentreffen» der Jahrgänge 1924 bis 2004 statt.
«Wir wollten bewusst einen Ort schaffen, an dem sich ehemalige Schulkameraden und -freundinnen treffen und in Erinnerung schwelgen können», erzählt Ingold. Sonst passiere das eher zwischen Kinderwagen, Festzelten, Essensständen und Chilbi-Bahnen. Die Klassentreffen sollen zudem den Festsonntag beleben.
Die Idee stosse bei den Dübendorfern auf grosse Resonanz, meint Ingold. «Zumindest werden auf Facebook fleissig Einladungen verschickt und Informationen geteilt.»
Das Dübifäscht 2024 startet am Freitag, 30. August, und läuft bis und mit Sonntag, 1. September. Am Sonntag findet das «Dübiklassentreffen» statt. Alle Informationen sowie das restliche Festprogramm sind unter duebifaescht.ch zu finden.
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