Es bestehe keine realistische Hoffnung, dass die Tante Ju an den Schweizer Himmel zurückkehre, sagte Christian Gartmann vom Verein Ju-Air im «Regionaljournal Zürich-Schaffhausen» von Radio SRF am Mittwoch.
Es würde weit über eine Million Franken kosten, um die ausgestellte Maschine flugtauglich zu machen, führte Gartmann aus. Dieses Geld habe der Verein nicht. Zudem dürften gemäss verschärften Sicherheitsauflagen nur Flüge mit ganz wenigen Passagieren durchgeführt werden. Dies rechne sich nicht – eine schwarze Null sei nicht möglich.
Dass das historische Flugzeug, das 1939 gebaut wurde, nicht mehr abheben wird, kommt nicht unerwartet. Bereits im Juli 2022 hatte Gartmann festgehalten, dass «die Chance, dass die Ju-Air wieder fliegen wird, sehr klein ist».
Wehmütiger Stadtpräsident
Für die Anrainer des Dübendorfer Militärflugplatzes gehörte das Brummen von zwischenzeitlich drei Ju-52 während vieler Jahre zum Alltag. Dass es damit nun definitiv vorbei ist, überrascht auch Stadtpräsident André Ingold (SVP) nicht.
«Es war schon vor zwei Jahren absehbar, dass Nostalgieflüge aufgrund der verschärften Auflagen wirtschaftlich kaum mehr möglich sein werden», sagt er. Dennoch empfinde er nun eine gewisse Wehmut.
Ein kleiner Trost bleibt gemäss Gartmann: Die letzte Tante Ju hebt zwar nicht mehr ab, doch kann sie in Dübendorf zumindest angeschaut und bestiegen werden. Im Museum sei sie als Zeuge der Luftfahrtgeschichte eines der beliebtesten Ausstellungsstücke.
Die Ju-Air bot während Jahren Rundflüge mit den historischen Flugzeugen an. Im August 2018 stürzte eine Maschine am Piz Segnas ab. 20 Menschen starben.
In der Folge verhängte das Bundesamt für Zivilluftfahrt ein Flugverbot. 2022 verschärfte der Bund die Vorgaben für Flüge mit historischen Flugzeugen. (SDA/tba)
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