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Ein Mann an einem Rednerpult.

Regierungsrat Ernst Stocker sprach in seiner 1.-August-Rede über Zuwanderung. Foto: Seraina Boner

Regierungsrat Ernst Stocker zu Gast

Sonnige Bundesfeier ohne Feuerwerk und Hochbord-Bewohner

Die Dübendorfer Bundesfeier findet zu angenehmen Sommertemperaturen bei der Oberen Mühle statt. Die Zuwanderung ist zentraler Inhalt der Redner und gibt trotz dem kontroversen Thema Anlass zu Lachern.

Regierungsrat Ernst Stocker sprach in seiner 1.-August-Rede über Zuwanderung. Foto: Seraina Boner

Veröffentlicht am: 02.08.2024 – 14.15 Uhr

Das wechselhafte Wetter, das tagsüber vom wolkenverhangenen Himmel und von teils starken Regenschauern gekennzeichnet ist, lässt für die abendliche Bundesfeier nichts Gutes erahnen. Die Sonne drückt aber kurz vor 18 Uhr durch und verleiht dem Gelände die sommerliche Note, die dem Anlass gerecht wird.

Das Gfänner Duo Gelmetti beginnt mit seinen Akkordeons Ländlermusik zu spielen, und die Kinder nehmen sich der Spielsachen an, die im Spielbus zur Verfügung stehen. Die Bankreihen füllen sich, und die Atmosphäre wird immer festlicher.

Um 18.30 Uhr begrüsst Tanja Boesch, Präsidentin des Verschönerungsvereins Dübendorf (VVD), der die Bundesfeier jeweils im Auftrag der Stadt organisiert, die Anwesenden und eröffnet damit den offiziellen Teil der Dübendorfer 1.-August-Feier.

Sie weist darauf hin, dass das Zünden von Feuerwerk auf dem Areal der Oberen Mühle verboten ist. Auf Nachfrage erklärt Boesch die etwas aus der Zeit gefallene Tatsache, dass am Fest nur bar bezahlt werden kann. Dies gehe auf den Wunsch des Caterers zurück. Das nächste Jahr solle jedoch zahlen mit Twint möglich sein. «Wir sind dran», schiebt sie lachend nach.

André Ingold (SVP), Stadtpräsident von Dübendorf, führt in seiner Ansprache aus, dass die Festlichkeiten ursprünglich unter freiem Himmel hätten stattfinden sollen. Bei Regenwetter hätte man ins Innere gehen können. Die Entscheidung, draussen ein Festzelt aufzustellen, habe sich als richtig erwiesen, ist sich Ingold sicher. Denn die grosse Zahl der Festbesucherinnen und -besucher hätte drinnen kaum Platz gehabt.

Keine Hochborder unter den Anwesenden

Weiter geht Ingold auf das starke Bevölkerungswachstum der Stadt Dübendorf ein, das zu grossen Teilen in Stettbach stattfindet. Als auf seine Frage ins Publikum, wer denn heute vom Hochbord anwesend sei, sich niemand merklich zu erkennen gibt, sorgt dies für Heiterkeit. Ingold gibt zu verstehen, dass er künftig auch gerne Hochborder an der 1.-August-Feier begrüssen möchte.

SVP-Regierungsrat Ernst Stocker thematisiert in seiner Festrede Traditionen und Werte wie Freiheit, Stabilität, Sicherheit und gegenseitige Rücksichtnahme. Die Zuwanderung nimmt einen prominenten Platz ein. Stocker erwähnt die negativen Seiten wie volle S-Bahnen, Autobahnen und Badis sowie steigende Mieten, knapper Schulraum und die Angst vor einem Identitätsverlust.

Aber auch positive Aspekte wie eine erhöhte Wirtschaftsnachfrage und die Sicherung der AHV bleiben nicht unerwähnt. Für den Kanton Zürich gelte speziell, dass er von der Zuwanderung jung und «gfrässig» gehalten werde. Denn unser Kanton sei für Ausländerinnen und Ausländer besonders attraktiv und wachse bevölkerungsmässig stärker als andere Regionen der Schweiz.

Sinkende Geburtenrate als demografisches Problem

Stocker geht auch auf die sinkende Geburtenrate in der Schweiz ein. Er erinnert zudem an die schönen, wenngleich manchmal anstrengenden Seiten, wenn man eigene Kinder hat. Damit lässt er zwischen den Zeilen durchblicken, dass mit mehr Nachwuchs innerhalb unserer Landesgrenzen die Schweiz weniger stark auf die Zuwanderung angewiesen wäre.

Die Festrede wird mit Applaus verdankt, und nach dem gemeinsamen Singen der Nationalhymne ist der offizielle Teil beendet. Während einige Familien sich mit ihren Kindern schon langsam auf den Heimweg machen, leiten Musik, Lachen und Plaudern den vergnüglichen Rest der 1.-August-Feier ein.

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