Am Montag, 24. Juni, wurde Katzendame Bibi das letzte Mal lebend gesehen. «Meine Freundin hatte Homeoffice und erinnerte sich, dass sie um 13.30 Uhr noch da war», sagt Gianluca Marques, der Besitzer der Katze.
Als Marques um 16.30 Uhr nach Hause kam und seine Bibi nicht vorfand, machte er sich auf die Suche. Er fand das Tier schliesslich leblos in einem Gebüsch an der Neuhofstrasse in der Tempo-30-Zone, nur ein paar Meter von seiner Wohnung entfernt.
Der Anblick hat ihn geschockt. Das Becken wies einen offenen Bruch auf, das Tier war kotverschmiert, die Augen waren unwirklich verdreht, das Maul weit geöffnet. Am Bauch fehlte das Fell fast gänzlich, weshalb Marques mutmasst, dass Bibi über mehrere Meter in einem Radkasten eingeklemmt war.
Fidele Seniorin
Marques hatte Bibi als Jungtier aus einem Tierheim adoptiert, 17 Jahre lang war sie Teil der Familie. «Sie war trotz ihrem Alter fit und fidel», sagt er.
Dass Freigänger-Katzen dem Risiko ausgesetzt sind, von einem Auto überfahren zu werden, ist sich Marques bewusst. «Doch mir geht es darum, was nach dem Unfall passiert ist.» Denn aufgrund von Bibis Lage schliesst er aus, dass sie ins Gebüsch geschleudert wurde oder sich selbst dorthin verkrochen hat.
1000 Franken Belohnung
Marques glaubt nicht, dass die Kollision unbemerkt blieb. Er ist überzeugt: Der Unfallverursacher muss Bibi da hingelegt haben. Dass sie zu jenem Zeitpunkt noch gelebt haben könnte, ist für ihn ein unerträglicher Gedanke. «Und darüber hinaus wäre das strafbar. Unfälle mit Tieren sind meldepflichtig.»
Deshalb hat der Dübendorfer jetzt reagiert und an der Unfallstelle zwei Plakate aufgehängt, mit denen er um Hinweise zum Unfall bittet – und dafür eine Belohnung von nicht weniger als 1000 Franken in Aussicht stellt.
Die Plakate hängen seit einer Woche, doch bisher ging keine Meldung ein. Deshalb hat Marques inzwischen eine Anzeige gegen unbekannt eingereicht. Die Hoffnung hat er noch nicht aufgegeben: «Es ist eine viel befahrene Strasse nahe dem Zentrum, da kann ich mir einfach nicht vorstellen, dass niemand etwas gesehen hat.»