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Aussenansicht eines Schulhauses.

Im Schulhaus Buechwis in Benglen reicht der Platz nicht mehr für Sek- und Primarschüler. Die Sek soll nun nach Pfaffhausen, und neben dieses Schulhaus wird ein Provisorium kommen. Foto: Thomas Bacher

Gemeindeversammlung drückt aufs Gas

Sek-Schulhaus in Pfaffhausen nimmt erste Hürde

Die Fällander Stimmberechtigten gaben grünes Licht für neue Schulhäuser. Skeptisch zeigten sich einige angesichts der Sanierung des Gemeindehauses.

Im Schulhaus Buechwis in Benglen reicht der Platz nicht mehr für Sek- und Primarschüler. Die Sek soll nun nach Pfaffhausen, und neben dieses Schulhaus wird ein Provisorium kommen. Foto: Thomas Bacher

Veröffentlicht am: 12.06.2024 – 23.58 Uhr

Schulpflege und Gemeinderat haben in der Schulraumplanung die Weichen neu gestellt – allerdings nicht freiwillig. Dafür brauchte es den Druck der Fällanderinnen und Fällander, die sich zuletzt unzufrieden mit der Arbeit der Behörden zeigten. Eine Kurskorrektur sollte die Einzelinitiative von Dieter Hunkeler und zehn weiteren Personen bringen, über die am Mittwochabend an der Gemeindeversammlung entschieden wurde.

Das Begehren hat zum Ziel, die Sekundarschule vom Bengler Schulhaus Buechwis in einem Neubau auf dem Areal der Schulanlage Bommern in Pfaffhausen unterzubringen. Damit wollen die Initianten erreichen, dass das Buechwis wieder vollständig zum Primarschulhaus wird und nicht wie heute mit Sek-Schülern besetzt ist.

Das Thema Schule bewegt zurzeit in Fällanden. Mit 352 Stimmberechtigten war der Aufmarsch in der Zwicky-Fabrik entsprechend gross. Die Einzelinitiative wurde von Schulpflege und Gemeinderat unterstützt. Gemeindepräsident Tobias Diener (FDP) sagte: «Die Initiative ist ein Durchbruch in einer total verfahrenen Situation.»

Seit 15 Jahren diskutiere die Gemeinde über die Schulgebäude «Es sind auch Fehler passiert. Darüber könnte man den ganzen Abend diskutieren.» Viel entscheidender sei aber, dass mit dem Vorstoss entschieden werde, wo die Sekundarschule nun platziert werde.

Vermeintlicher Partycrasher

Eine Pfaffhauserin befürwortete den Standort in ihrer Nähe: «Die Gemeinde Fällanden braucht den Neubau dringend.» Und für SVP-Ortsparteipräsident Huldrych Thomann war klar: «Es wird Zeit, dass wir ein Sekundarschulhaus bauen, das auch eines ist.» Seit 50 Jahren habe die Gemeinde nun schon ihre Sek in einem Primarschulhaus untergebracht.

Diese Party der Einigkeit schien kurzzeitig einen Dämpfer zu bekommen, als sich ein Pfaffhauser Vater zu Wort meldete, weil er eine Beeinträchtigung der Primarschüler in der Schulanlage Bommern wegen der bevorstehenden Bauarbeiten befürchtete. Doch letztlich war auch er für das Projekt.

Die Einzelinitiative wurde denn auch mit grossem Mehr angenommen. Der von Initiant Dieter Hunkeler zuvor geäusserte Appell «Packen wirs an und geben den Schülern aller Dorfteile eine moderne, adäquate Sekundarschule» wurde gehört.

Als nächsten Schritt sollen die Stimmberechtigten bereits an der ausserordentlichen Gemeindeversammlung im September über den Projektierungskredit entscheiden.

Kritik einzig von der RPK

Ebenfalls traktandiert war ein neues Provisorium für die Schülerinnen und Schüler. Fällanden muss in den nächsten 15 Jahren die Schulinfrastruktur erneuern und die einzelnen Standorte ausbauen oder sanieren.

Als Ausweichfläche soll ein Holzmodulbau auf dem Buechwis-Areal in Benglen errichtet werden. Ein Provisorium auf der Schulanlage Bommern in Pfaffhausen hatten die Stimmberechtigten im November an einer hitzigen Gemeindeversammlung verworfen. Denn dies hätte bedeutet, dass die Bengler Erst- bis Drittklässler über eine längere Zeit nach Pfaffhausen zur Schule hätten gehen müssen.

So verlieren wir weiter Zeit, und es entstehen zusätzliche Sanierungskosten.

Tobias Diener

Gemeindepräsident Fällanden (FDP)

Mit dem Modulbau in Benglen können die Eltern dagegen sehr gut leben und verschonten die Schulpflege diesmal mit Kritik wegen vergangener Versäumnisse. Einzig die Rechnungsprüfungskommission (RPK) gab zu bedenken, dass die Kosten von 3,95 Millionen Franken denjenigen des abgelehnten Projekts in Pfaffhausen entsprechen. Das sei überraschend, weil die Schulpflege damals argumentiert habe, das Provisorium in Benglen sei teurer.

Letztlich genehmigten die Stimmberechtigten den Objektkredit deutlich. Das Provisorium soll zu Beginn des Schuljahrs 2025/2026 bezugsbereit sein.

Gemeindehauspläne unter Beschuss

Vorwärts geht es auch mit der Sanierung des Gemeindehauses. An der Urne hatten sich die Fällander Stimmberechtigten im vergangenen Oktober mit über 60 Prozent für die Sanierung und gegen einen Neubau ausgesprochen.

Ein Fällander bezeichnete die geschätzten Kosten von rund 14 Millionen Franken als «unrealistisch». Nach seiner Berechnung würden diese höher ausfallen. Ausserdem beanstandete er, dass der Gemeinderat in einer Sanierungsvariante Platz für einen Gastronomiebetrieb vorsehe und damit das Überleben der Fällander Restaurants gefährde.

Ein altes Gemeindehaus.
Das Fällander Gemeindehaus ist in die Jahre gekommen. Nun hat die Gemeindeversammlung einem Projektierungskredit für die Sanierung zugestimmt. Foto: David Marti

Er stellte einen Rückweisungsantrag, der allerdings chancenlos blieb. Wohl auch, weil Gemeindepräsident Diener moniert hatte, dass mit der Rückweisung der Urnenentscheid nicht weitergeführt werden könne. «So verlieren wir weiter Zeit, und es entstehen zusätzliche Sanierungskosten.»

Hingegen war ein anderer Stimmberechtigter mit seinem Änderungsantrag erfolgreich. Dieser sieht bei der Sanierung ausschliesslich eine Variante mit grösserem Polizeiposten vor. Damit sind eine Gastronomie oder auch ein Grossverteiler im Gebäude von vornherein ausgeschlossen. Am Ende genehmigten die Fällanderinnen und Fällander den Projektierungskredit von 1,2 Millionen Franken für die Sanierung.

Die weiteren Geschäfte und Beschlüsse

  • Ein Antrag zur Änderung der Traktandenliste wurde mit 199 zu 144 Stimmen abgelehnt.
  • Grossmehrheitlich wurde die Jahresrechnung 2023 genehmigt. Diese weist bei einem Aufwand von 80,419 Millionen Franken und einem Ertrag von 80,610 Millionen Franken ein Plus von 191'020 Franken aus.
  • Die Abrechnung zur Initiative «Zum Schutz der Artenvielfalt – Rettet die Bienen» mit einem Kredit von 250’000 Franken wurde deutlich gutgeheissen. Der Kredit wurde um rund 2300 Franken unterschritten.
  • Deutlich Ja sagten die Fällanderinnen und Fällander zum jährlichen Kredit in Höhe von 120'000 Franken für das Gemeindezentrum.
  • Der Gemeinderat hat die Fragen eines Fällanders zu den geplanten Flüchtlingsunterkünften im Letzacher beantwortet.

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