Eines ist gewiss: Die Rad- und Para-Cycling-WM wird kommen. Der Grossanlass hat die Stadt Zürich als «Host City», wird aber auch die Region um den Greifensee in den Fokus rücken. Mit Folgen: Da einzelne Rennstrecken durch das Gemeindegebiet von Fällanden führen werden, muss sich die Bevölkerung vom 21. bis 29. September auf Einschränkungen einstellen.
Sperrungen: «so wenig wie möglich»
Um der Fällander Bevölkerung die konkreten Auswirkungen von Strassensperrungen und angepasstem Fahrplan im öffentlichen Verkehr darzulegen, wurde am Montagabend ein Informationsanlass durchgeführt. Gegen 100 Interessierte fanden sich dazu in der Zwicky-Fabrik ein.
Gesamtprojektleiter Daniel Rupf vom lokalen OK stellte die Rad-WM vor. Die Veranstaltung sei gewiss ein «Hosenlupf», aber auch ein Anlass, der Chancen biete. Zürich und die drei weiteren Standorte Uster, Gossau und Winterthur könnten sich nämlich im besten Licht präsentieren.
Man habe versucht, die Einschränkungen im Verkehr möglichst gering zu halten. Am ersten WM-Wochenende werden die Elitezeitfahren durchgeführt. Diese starten in Oerlikon und führen durch Fällanden bis nach Oetwil, bevor es dann wieder Richtung Sechseläutenplatz in Zürich geht. Rupf hofft, dass sich auch die Fällander Bevölkerung von diesem Grossanlass gleich vor der Haustür begeistern lässt.
Parasportler mit dabei
Erwartet werden rund 1300 Athleten aus 75 Nationen sowie 750'000 Zuschauer. Erstmals sind auch Rennen für körperlich eingeschränkte Sportler in die Rad-WM eingebettet.
Als lokaler Organisator wolle man auch die Bevölkerung einbinden, so Rupf. Das WM-Programm sieht 53 Rennen vor, davon rund 80 Prozent im Bereich Para-Cycling. Die Rennen finden an zwei Wochenenden und während einer Arbeitswoche statt. Die Strassenrennen, die in Uster starten und um den Greifensee führen, bevor es Richtung Winterthur geht, finden vom 25. bis 29. September statt.
«Leben retten geht immer vor»
Regionalpolizei-Chef Werner Schmid erläuterte, dass die Aufgaben der Kantonspolizei auch während der Rad-WM über allem stünden. «Der Grossanlass wird jedoch Auswirkungen auf unsere Arbeit haben, wir messen der Verkehrs- und Rennsicherheit grösste Bedeutung zu.»
Die Versorgung der Bevölkerung durch Blaulichtorganisationen sei selbst bei gesperrten Strassenabschnitten gewährleistet. «Leben retten geht immer vor», betonte er. Die Feuerwehr bleibt ebenfalls auf Abruf bereit, das Depot wird während der WM zum Schützenhaus verlegt.
Dann übernahm Kapo-Dienstchef Christoph Thoma. An verschiedenen Renntagen komme es in Fällanden zu Strassensperrungen für den motorisierten Verkehr, sagte er. In gewissen Quartieren sei die Zu- und Wegfahrt dann vorübergehend nicht möglich. «Zu Fuss sind die Rennstrecken jedoch stets querbar.»
Einschränkungen wird es auch beim ÖV-Angebot geben.
Was wird fürs Gewerbe getan?
Ein Votant sorgte sich um die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung und wollte wissen, wie der Zugang zu Arztpraxen gewährt werde. Das OK versicherte, dass der Rettungsdienst die eingerichteten Notquerungen nutzen könne. Für individuelle, planbare Bedürfnisse gelte es den Kontakt mit den Verantwortlichen zu suchen.
Eine Votantin wollte wissen, wie während der Rennen an den Strecken das Abfallmanagement organisiert sei. Daniel Rupf verlieh seiner Hoffnung Ausdruck, dass Radsportfans durchaus zivilisiert auftreten würden.
Vereinzelt wurden kritische Stimmen laut, die den Einbezug des lokalen Gewerbes als nicht ausreichend erachteten. Teilweise würden Kleingewerbler nämlich erwägen, ihren Betrieb an gewissen WM-Tagen einzustellen. Dies habe dann einen Erwerbsausfall zur Folge.