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Stausituation in einer Innenstadt

Wegen zweier Baustellen quälen sich die Autos im Stossverkehr durch das Zentrum Dübendorfs. Foto: Thomas Bacher

Verkehrschaos im Zentrum

Dübendorf ist dicht

Seit einigen Tagen kommt der Verkehr im Stadtzentrum während der Stosszeit zum Erliegen. Wie konnte es so weit kommen? Und müssen sich die Autofahrer jetzt an diese Situation gewöhnen?

Wegen zweier Baustellen quälen sich die Autos im Stossverkehr durch das Zentrum Dübendorfs. Foto: Thomas Bacher

Veröffentlicht am: 17.05.2024 – 14.35 Uhr

Gegen 16.30 Uhr kommen sich auf der Bahnhofstrasse die ersten Autos ins Gehege. Auf der Strehlgasse, der Wallisellen- und der Neuhofstrasse beginnt der Verkehr zu stocken. Gegen 17 Uhr bildet sich an allen Kreuzungen ein Rückstau. Und spätestens um 17.30 Uhr geht es unter Gehupe nur noch im Schritttempo vorwärts.

Das ist aktuell Abend für Abend die Realität im Dübendorfer Stadtzentrum.

Begonnen hat das Ganze am Montag vor einer Woche mit der Sperrung der Glattbrücke an der Usterstrasse. Die Sanierungsarbeiten werden von der Stadt ausgeführt und dauern voraussichtlich bis Mitte August. Parallel dazu saniert der Kanton seit März die Höglerstrasse, die dazu ebenfalls teilweise gesperrt werden muss.

Platz machen für Rad-WM

Zur gleichen Zeit Baustellen auf zwei wichtigen Verkehrsverbindungen – da drängt sich die Frage auf: Wieso hat man das nicht koordiniert?

«Alle Beteiligten haben sich die Situation angeschaut und kamen zum Schluss, dass das möglich ist», sagt Raymond König, Leiter des Dübendorfer Tiefbauamts. Letztlich sei das Zeitfenster für die Arbeiten nicht allzu gross: Im Winter kann man nicht bauen, die Usterstrasse muss für das Dübifäscht Ende August wieder frei sein, und im September führt eine Strecke der Rad-WM über die Höglerstrasse. «Es handelt sich um Arbeiten an der Infrastruktur, die müssen einmal erledigt werden», so König.

Man sei davon ausgegangen, dass die Umfahrungen der beiden Baustellen sich nicht gegenseitig tangieren würden. Es habe sich dann aber gezeigt, dass einige Autofahrer die Umfahrung der Höglerstrasse nicht wie signalisiert nutzten und stattdessen ins Stadtzentrum fahren würden.

Das Gleiche gilt laut König für den Ausweichverkehr von der Überlandstrasse her, der auch im Zentrum landet, wo er eigentlich nicht hingehört. Das führe dann zur «Verkehrsüberlast», wie der Leiter Tiefbau das Chaos nennt. «Wir werden nun die Signalisation justieren, was sicher eine gewisse  Erleichterung bringt.»

Entlastung ist in Sicht

König ist überzeugt, dass sich das Ganze mit der Zeit einpendeln wird. «Autofahrer suchen den Weg des geringsten Widerstands, probieren verschiedene Routen aus, nutzen auch mal einen vermeintlich schnelleren Weg, bis sie sich dann an die Beschilderung halten.» Das zeige ein Vergleich mit dem Beginn der Sperrung, als die Situation im Zentrum doch deutlich schwieriger gewesen sei.

Eine echte Entlastung wird es laut König ab dem 27. Mai geben. Dann nämlich verschiebt der Kanton die Baustelle auf der Höglerstrasse, wodurch der Verkehr nicht mehr in die Wilstrasse umgeleitet werden muss.

Gleichzeitig tut sich Ende Mai jedoch eine weitere Baustelle auf, und zwar kommt es an der Hermikonstrasse wegen der abschliessenden Belagsarbeiten an zwei Tagen zu einer Vollsperrung. Für König kein Problem: «Wir reaktivieren die Umleitung, die schon während der zurückliegenden Strassensanierung signalisiert war. Die kennen die meisten Automobilisten bereits, deshalb wird es kaum zu Schwierigkeiten kommen.» 

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