Es ist ein ehrgeiziges Vorhaben, das der Volketswiler Standortförderer Marcel Muri diese Woche per Medienmitteilung vorgestellt hat: ein Veloweg, der auf 5,9 Kilometern vom Innovationspark Dübendorf über den Bahnhof Schwerzenbach, die Industrie Zimikon und den Griespark bis nach Volketswil führt.
Der Veloweg ist nichts für Leute, die sich beim Radeln gerne die Sonne ins Gesicht scheinen lassen: Er soll über die gesamte Länge von 16'000 Solarmodulen bedeckt sein und dereinst Strom für rund 1000 Haushalte produzieren. Geschätzte Kosten: 15 Millionen Franken. Aktueller Planungsstatus: Vision.
Nicht aufs Tram warten
«Die Frage ist aktuell nicht, wie rasch das Vorhaben realisierbar ist, sondern, wo man in Bezug auf Mobilität und saubere Energie hinwill», sagt Muri. Letztlich könne es nicht sein, dass das ganze Verkehrswachstum in der Region über die Strasse ablaufe.
Seitens der Industrie und des Gewerbes habe er viele positive Rückmeldungen erhalten, so Muri. Dies nicht zuletzt wegen der ungenügenden ÖV-Verbindungen vom und zum Bahnhof Schwerzenbach. «Weil sie am Bahnhof zu lange warten müssten, gehen Angestellte mancher Betriebe lieber zu Fuss als mit dem Bus.» Und bis Volketswil in den Genuss eines Trams kommt, dürften laut Muri gut und gerne 20 oder 30 Jahre vergehen.
Gross soll es werden
Von der Gemeinde habe er grünes Licht bekommen, die Idee voranzutreiben, sagt der Standortförderer. Loslegen will er erst einmal mir privaten Partnern, namentlich einer auf Solaranlagen spezialisierten Volketswiler Firma und einem Energieunternehmen, das in Volketswil das Gasnetz betreibt und derzeit zusammen mit der Gemeinde an einem Fernwärmenetz arbeitet.
Ziel sei es, dass ansässige Unternehmen im Zusammenhang mit dem Radweg ihre Dachflächen für weitere Solarpanels zur Verfügung stellten. Denn Muri möchte den Status einer Photovoltaik-Grossanlage erreichen und damit von einem erleichterten Bewilligungsverfahren profitieren.
«Wer sagt denn, dass solche Anlagen zwingend in den Bergen sein sollen?», fragt er rhetorisch. «Umweltverbände verlangen ja immer, dass man die bestehende Infrastruktur nutzen soll, und das wäre in der Agglomeration möglich.»
Ist das machbar?
Realisiert werden soll das Vorhaben auf dem bereits vorhandenen Wegnetz. Ob dafür weitere Ausbauarbeiten nötig wären und wie es mit dem Unterhalt aussehe, seien «zwei von vielen Fragen», die zum aktuellen Zeitpunkt noch zu klären seien.
Um die Pläne zu konkretisieren, wird bis Ende 2024 auf privater Basis die Machbarkeit evaluiert und eine Betreibergesellschaft geplant. Danach sollen die Öffentlichkeit und die betroffenen Gemeinden stärker involviert werden.
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