Um 14 Uhr ertönte der Fliegeralarm in Dübendorf. Erste US-Bomber kreisten am Himmel. 738 Flugzeuge waren an diesem Kriegstag von England aus zu Angriffen auf Süddeutschland gestartet. Im Visier waren Industrieanlagen und Flugplätze in Friedrichshafen, München, Oberpfaffenhofen, Lechfeld, Landsberg und Memmingen.
Längst nicht alle US-Bomber schafften es aber zurück zur Basisstation. Viele Flugzeuge hatten lecke Treibstofftanks und beschädigte Triebwerke, so dass sie in der Schweiz notlanden mussten. Jagdflieger der Schweizer Armee eskortierten die US-Maschinen, die in den schweizerischen Luftraum eingedrungen waren, nach Dübendorf.
Hunderte Schaulustige verfolgten mit, wie die so genannten «Fliegenden Festungen» (B-17) und «Liberator» (B-24) der US-Air-Force bei Zürich landeten.
«Noch nie habe ich den schaurigen Flügelschlag dieses Krieges so deutlich im Nacken gespürt», sagte ein Augenzeuge damals der «Neuen Zürcher Zeitung». Die Besatzungen, jeweils zehn Männer pro Maschine, wurden interniert.
Spektakel endet für Schüler tödlich
Die Strasse nach Uster musste an diesem Nachmittag gesperrt werden, weil eine Maschine direkt neben der Strasse landete und ein Flügel die Strasse versperrte.
Für einen 15-jährigen Schüler aus Wallisellen endete das Spektakel tragisch. Er wurde von einer SBB-Fahrleitung getroffen, die von einem der US-Bomber heruntergerissen wurde. Dabei erlitt er tödliche Verletzungen. Zwei weitere Zuschauer wurden schwer verletzt.
An diesem Samstag vor 80 Jahren stürzten drei weitere US-Bomber bei Fehraltorf, Kirchberg im Toggenburg und Diessenhofen ab. Die Besatzungen dieser Maschinen konnten sich grösstenteils mit Fallschirmen retten. Eine vierte Maschine landete in Altenrhein.
Während des Krieges sind auf Schweizer Gebiet insgesamt 244 ausländische Flugzeuge gelandet, abgestürzt oder abgeschossen worden, 100 davon allein in Dübendorf. Nie waren es jedoch an einem Tag so viele wie am 18. März 1944.