Wer an diesem Samstag von der Tramhaltestelle Neugut her kommt und den Blick über die Neugutstrasse Richtung Zwicky-Areal schweifen lässt, kann sich kaum vorstellen, dass hier ein Streetsoccer-Platz eingeweiht werden soll. Man sieht versiegelte Asphaltflächen, die von Fabrikgebäuden und Neubauten umgeben sind. Die massigen Pfeiler des Eisenbahnviadukts, über welches die S-Bahnen gut hörbar im Fünfminutentakt donnern, dominieren das Blickfeld.
Doch in diesem Dschungel aus Beton, Stahl und Ziegelmauern erstrahlt eine grüne Kunstrasenfläche, umgeben von einem meterhohen Netz. Eine kleine Oase inmitten einer urbanen Grossüberbauung. Kinder und Jugendliche üben sich im Ballspielen und werden von Trainern instruiert.
Am Spielfeldrand stehen Erwachsene, die den Kindern zuschauen und miteinander im Gespräch sind. Die lockere Atmosphäre wird einzig von durchfahrenden Autos getrübt, denen die Anwesenden immer wieder Platz machen müssen.
Auch die Erwachsenen profitieren
Das Fussballfeld wurde mit finanzieller Unterstützung der Städte Dübendorf und Wallisellen sowie weiterer Sponsoren erstellt. Es solle nicht nur ein Treffpunkt für Kinder sein, sondern auch für Eltern und die übrigen Quartierbewohner, erklärt Guido Welte, Leiter der Jugendarbeit Wallisellen. Darauf freut sich auch eine Mutter, die an einem Tisch Wienerli und Brot an hungrige Anwesende verteilt.
Die Kinder würden sich schon gut kennen, aber die Erwachsenen könnten durch diesen Platz noch mehr in Kontakt zueinander treten. Der Austausch soll über die eigens eingerichtete Whatsapp-Gruppe Streetsoccer-Chat erleichtert werden.
Cristina Rampin, Leiterin der Kinder- und Jugendarbeit Dübendorf (KJAD), betont, dass es zwar feste Nutzungszeiten gibt, die Anlage ansonsten aber allen frei zur Verfügung steht. Die Verantwortung geht nun an eine aus Eltern bestehende Betriebsgruppe des Quartiers über, die sich um weitere Belange kümmert.
Federico Billeter vom Quartierverein Zwicky-Areal freut sich, dass die Fussballfläche an diesem Tag feierlich eröffnet werden kann. Von der Idee bis zur Realisierung des Fussballfelds seien mehrere Jahre vergangen. «Deshalb ist der heutige Tag auch der offizielle Abschluss eines längeren und teils aufreibenden Prozesses», so Billeter weiter.
Immun gegen die Kälte
Nach diesem kurzen Gespräch tritt er auf ein kleines Podest, fasst ein Mikrofon und begrüsst die Anwesenden. Die Freude und die Erleichterung über das Erreichte stehen dabei allen ins Gesicht geschrieben.
Von der Eröffnungsrede wie auch von der aufziehenden Kälte scheinen die Kids auf dem Fussballfeld nichts zu merken. Sie tragen bereits ihre farbigen Gilets und wärmen sich für das bevorstehende Turnier auf. Hin und wieder rollt ein Ball aus dem Feld und wird von den umstehenden Erwachsenen flugs zurückgegeben.
Der Duft der warmen Wienerli, vermengt mit dem Geruch von Kunstrasen und Fussballschuhen, verleiht dem Anlass ein sportlich-festliches Ambiente. Vom dumpfen Grollen der vorbeifahrenden S-Bahnen oben auf der Brücke nimmt kaum jemand mehr Notiz.